Zurück zu Korntal. Die Opfer agierten nur innerhalb der Gemeinde, kritisieren Sie. An dem allein kann es nicht liegen, dass es nicht vorwärtsgeht.
Es fehlt ein Aufklärer, wie in Regensburg Herr Weber. Er war ja auch in Korntal im Gespräch und wurde dann diskreditiert auf eine absolut unmögliche Art und Weise. Ich sage Ihnen, man hat von den Verhandlungen Abstand genommen, weil es sich um einen unabhängigen Aufklärer handelt, der den Leuten den Spiegel vorhält. Zudem dürfen sich Menschen, die sich einer Partei zugehörig fühlen, nicht als unabhängig bezeichnen.
Sie sprechen von den Mediatoren.
Ja. Ein Mediator darf in keiner Weise Partei ergreifen, weder für den Auftraggeber noch den Gegner, er muss vermitteln. Das Bravsein der Opfer bezieht sich auch auf eine Art und Weise, wie man vorgeführt wird von Menschen, die ein Interesse daran haben, etwas unter den Tisch zu kehren.
Wie begründen Sie Ihre Kritik an Gerhard Bauz und Elisabeth Rohr?
Man hat mir Unterlagen gezeigt, die die Mediatoren unterzeichnet haben wollen. Und ich konnte Protokolle mitverfolgen, in denen sich Mediatoren eben nicht als Mediatoren verhalten haben.
Jetzt haben wir über die Kirche und die Aufarbeitungsstruktur gesprochen. Was aber benötigen die Opfer?
Sie brauchen einen Rechtsbeistand, wenn es darum geht, Strafanzeige zu stellen. Sie brauchen eine Entschuldigung und eine finanzielle Anerkennung. Das können nicht Millionen pro Fall sein, das wissen wir alle. Aber beides gehört zusammen. Wissen Sie, warum? Geld tut der Organisation weh. So einfach ist das, man muss die Organisation dort greifen, wo es ihr wehtut. Und wer nicht bereit ist, das anzuerkennen, dass man da etwas hergibt, wo es wehtut, von dem kann man im Vorhinein sagen, er sei an einer Aufarbeitung nicht interessiert. Weil er nur auf sein Geld schaut.