Die Mitarbeiter des Autobauers Daimler trifft die Nachricht, dass nun auch Daimler im Visier der US-Behörden steht, völlig überraschend. Michael Brecht, Gesamtbetriebsratschef von Daimler, stellt konkrete Forderungen an das Unternehmen.

Chefredaktion: Anne Guhlich (agu)

Stuttgart - Dass die US-Behörden nun auch Daimler ins Visier nehmen, verunsichert die Beschäftigten des Stuttgarter Autobauers. „Die Nachricht, dass das US-amerikanische Justizministerium die Daimler AG aufgefordert hat, den Zertifizierungsprozess in Bezug auf Abgasemissionen in den USA intern zu untersuchen, hat uns überrascht“, sagte Michael Brecht, Gesamtbetriebsratschef von Daimler, unserer Zeitung.

 

„Natürlich führt das zu Verunsicherung in der Belegschaft. Deshalb ist klar: Wir brauchen in allen aufgeworfenen Fragen maximale Transparenz. Auch wir wollen Klarheit für die Beschäftigten und unsere Kunden.“ Nach mehreren Zivilklagen in den Vereinigten Staaten haben die US-Behörden eine Überprüfung der Abgasmessungen bei Daimler angeordnet.

Der Autobauer beordert zudem nach den Abgas-Nachprüfungen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) gut eine Viertelmillion Autos in die Werkstätten. Man biete in Europa freiwillig für 247 000 Fahrzeuge ein Software-Update an, teilte der Konzern am Freitag mit. „Unsere Fahrzeuge sind nach den geltenden Rechtsvorschriften zertifiziert und zugelassen worden“, betonte ein Sprecher.

Mit Hilfe des Software-Updates will Daimler im Laufe des Jahres eine deutliche Verbesserung der Emissionen erreichen. Dazu sei der Hersteller in enger Abstimmung mit dem KBA.