Der Naturfreunde-Weg „Auf roten Socken unterwegs“ ist seit mehr als einem Jahr teilweise gesperrt. Die Stadtverwaltung hat den Landschaftspark Wernhalde, der sicherlich schönste Teil der Strecke, aufgrund mangelnder Verkehrssicherheit gesperrt.

Psychologie/Partnerschaft: Nina Ayerle (nay)

S-Süd - Ortskundige Spaziergänger interessieren die Absperrung und die Verbotsschilder kaum. Sie gehen einfach seitlich vorbei und nutzen den Fußweg in den Wernhaldenpark im Stuttgarter Süden trotz der Absperrungen. Werner Schmidt, Vorsitzender des Vereins Naturfreunde Heslach, ist die Maßnahme der Stadt Stuttgart dennoch ein Dorn im Auge. Seit ungefähr einem Jahr ist der Teilabschnitt des Naturfreunde-Weges „Auf roten Socken unterwegs“ abgesperrt. Der Besuch des Landschaftsschutzgebietes Wernhalde ist nicht mehr möglich.

 

Im Wernhaldenpark besteht Unfallgefahr

Laut dem Warnhinweis an der Absperrung besteht Unfallgefahr aufgrund lockerer Steine an den Trockenmauern sowie auf dem Weg. Zudem sind einige Geländer entlang der Treppenstufen nicht mehr richtig befestigt. „Ich halte die Sperrung des Weges trotzdem für übertrieben“, sagt Werner Schmidt vor Ort. Aus seiner Sicht würde ein entsprechender Warnhinweis genügen. Der Weg sei zwar an manchen Stellen nicht ganz komfortabel. Seine Gruppen, die er immer wieder dort führt, weise er stets auf festes Schuhwerk hin, sagt Schmid. „Das reicht aber völlig aus.“

Schmidt kritisiert außerdem, dass der Park nur mangelhaft gepflegt sei. So müssten die Trockenmauern instand gesetzt werden, das Geländer an der Fangelsbach-Klinge repariert werden und das Dach des kleinen Häuschen des Garten-, Forst- und Friedhofsamtes (GFF). Auch die Pflege des Tulpenbaums neben dem Haus sowie der Mammutbäume auf dem Gelände hält der Vereinsvorsitzende für dringend nötig. „Wir würden als Verein auch alles tun, was wir können, um das Ganze zu unterstützen“, ergänzt er.

Der Bezirksbeirat Süd unterstütze das Vorhaben des Vereins, sagt der stellvertretende Bezirksvorsteher Wolfgang Jaworek bei dem Rundgang durch den Park. „Die Stadt hat natürlich eine Wegesicherungspflicht“, sagt Jaworek. Klar sei auch, dass dem Amt für die Erhaltung des Parks nicht genügend Personal und finanzielle Mittel zur Verfügung stünden. „Dabei werden die Orte oft mit viel Manpower errichtet und im Nachhinein ist kein Geld für die Erhaltung vorhanden“, bedauert er.

Das Geländer und die Staffeln werden nun saniert

Inzwischen ist das Thema beim GFF in Bearbeitung, wie der Amtsleiter Volker Schirner mitteilt. In den kommenden Tagen wolle man Schilder aufstellen, die zunächst einen alternativen Weg weisen. „Momentan ist der steile Staffelweg nicht mehr verkehrssicher“, begründet Schirner die Sperrung. Das hölzerne Geländer an den Staffeln werde noch vor dem Winter repariert. Die Sanierung der Treppe erfolge bis zum Frühjahr und koste rund 15 000 Euro. „Dann können wir den Weg freigeben.“ Für die Instandsetzung der Wege habe das Amt rund 70 000 Euro berechnet. Derzeit stünden die Mittel nicht zur Verfügung. Schirner hofft aber auf die nächsten Haushaltsberatungen.

Der Bezirksvorsteher Raiko Grieb kann die Begründung des Amtes verstehen, wünscht sich aber ebenfalls eine Wiederöffnung des Wernhaldenparks. Dass das Thema in den Haushaltsberatungen berücksichtigt wird, begrüßt er. „Man muss sich ja als Stadt schon fragen, ob die derzeit verfügbaren Mittel ausreichen, um das Niveau von Parks und Grünanlagen, das man sich wünscht, zu halten“, sagt Grieb.