Die künftige Finanzierung der Buslinie 243 könnte für Urbach und Plüderhausen ins Geld gehen – wenn nicht die große Nachbarstadt Schorndorf einspringt. 30 000 ihrer Nahverkehrskilometer könnten die zusätzlichen Zuschüsse in Grenzen halten, so die Hoffnung in Urbach und Plüderhausen.

Schorndorf - Im Raum Schorndorf ist in den kommenden Wochen zwischen den Kommunen gute nachbarschaftliche Hilfe beim öffentlichen Nahverkehr angesagt – zum Nutzen aller. Wie berichtet, stehen die beiden Gemeinden Urbach und Plüderhausen vor der wenig schönen Aussicht, Geld in die Buslinie 243 stecken zu müssen, welche ihre Gemeinden an den Schorndorfer Bahnhof anbindet. Das Landratsamt, das zum Jahr 2019 von der Region die Zuständigkeit für die Busfinanzierung übernimmt, will nämlich ohne den Zuschuss der Region die Zahl der Verbindungen um gut die Hälfte auf ein Basisangebot kürzen.

 

Beide Orte verfügten nämlich über einen Bahnhof an der Remsbahn, wird argumentiert – der freilich nur in Plüderhausen von den Bushaltestellen einigermaßen erreichbar ist, in Urbach weitab am südlichen Rand des Ortes liegt. Die Lösung könnte nun sein, dass die große Kreisstadt Schorndorf von 2019 an für die Linie 243 insgesamt 30 000 Nahverkehrskilometer abgibt und damit weniger Zuschüsse vonnöten wären. Komme zudem der vom Verkehrsministerium für 2019 angekündigte halbstündige Metropolexpress für die Remsbahn, blieben beide Kommunen gut angebunden, so die gemeinsame Hoffnung.

Die Gemeinderäte von Urbach und Plüderhausen haben jetzt die Weichen auf Kooperation gestellt, nachdem erste positive Signale aus der Daimlerstadt zu hören waren. Dort wird die Buslinie auch täglich von rund 60 Fahrgästen innerstädtisch benutzt. Wie berichtet, hatten Urbach und Plüderhausen ein Verkehrsplanungsbüro eingeschaltet, das Ende Juni Vorschläge präsentierte und zudem mit dem Landratsamt verhandelte. Beide Orte haben unterschiedliche Vorlieben beim Nahverkehr. Im weiter abgelegenen Plüderhausen wünscht man sich eine zügige Verbindung nach Schorndorf – anders als bisher nur mit wenigen Halten in Urbach, ohne Umwege durch die dortigen Wohngebiete. Würde Schorndorf Nahverkehrskilometer abtreten, sei der Gemeinde-Zuschuss für die Buslinie hinnehmbar, sagt der Bürgermeister Andreas Schaffer.

In Urbach hingegen ist die Wunschliste eine andere. Die Gemeinde verfügt tagsüber über einen Viertelstundentakt nach Schorndorf, welchen das Landratsamt als Basisangebot zum Halbstundentakt ausdünnen möchte. Die Lösung für Urbach könnte ein Ortsbus sein, der das nördliche Gebiet Bahrain mit dem südlichen Bahnhof verbindet. Gemeinsam mit dem 30-Minuten-Takt eines künftigen Metropolexpresses könne die wegfallende Buslinie „mehr als kompensiert werden“, formuliert man im Urbacher Rathaus. Allerdings verschlechtere sich die Anbindung an den Wochenenden und Feiertagen, an denen es nur noch einstündige und nach 20 Uhr nur noch zweistündige Takte gebe. Dies sei „allerdings hinnehmbar“, heißt es aus Urbach. Zuschüsse für die Schülerbusse seien indes nach wie vor nicht notwendig.

Die Gemeinden haben bis Ende Juli ihre Vorschläge für die von 2019 an verkehrenden Busse beim Landratsamt abliefern müssen. Der Grund dafür ist, dass die Buslinien EU-weit ausgeschrieben werden, was eine jahrelangen Vorlauf mit sich bringt. Daher müsse man sich jetzt auf ein Mindestangebot für diese Ausschreibung festlegen, sagt der Plüderhausener Bürgermeister Andreas Schaffer. „Dazubestellen können wir immer noch.“