Schon seit Frühjahr 2015 gärtnern Kinder des Schülerhauses Schwabstraße urban. Jetzt wird das kleine Projekt am Bismarckplatz pädagogisch ausgebaut.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-West - Schon im vergangenen Jahr haben Kinder des Schülerhauses Schwabschule auf dem Bismarckplatz Beete angelegt. Ihr Duftbeet bepflanzten sie mit Thymian, Rosmarin und anderen Kräutern, ihren Bauerngarten mit Mohn, Liebeshainblume, Adonisröschen, Schlafmützchen und Ringelblume. In diesem Jahr soll das Projekt weitergeführt und vertieft werden. Was als kleine Aktion unweit des Schülerhauses im April vergangenen Jahres begann, soll nun zum pädagogischen Praxisfeld ausgebaut werden. Für die Kinder soll ein abstrakter Begriff wie „Nachhaltigkeit“ hautnah erfahrbar werden. Gedacht ist das Gardening-Projekt für zehn bis zwölf Grundschulkinder, die das Schülerhaus der Schwabschule besuchen.

 

Beete als Werbung

Die Idee mit den Beeten hatte ursprünglich das Forum lebendiger Westen an das Schülerhaus unter der Trägerschaft der Caritas herangetragen. „Mit Urban Gardening möchten wir die Kinder mit ihren Eltern sowie alle Nutzer des Platzes auf die Veränderungen aktiv aufmerksam machen“, erläuterte damals Elke Arenskrieger vom Forum. So sollte das Gärtnern zugleich Werbung dafür sein, dass sich die Bürger im Westen bei der Neugestaltung des Bismarckplatzes mit ihren Ideen einbringen.

Nun nimmt sich das Amt für Umweltschutz der Stadt des Projekts an und wird dabei finanziell unterstützt von der Naturschutzstiftung Rosina und Franz Greiling. Die Umweltberaterin und -pädagogin Elisabeth Schiller wird es leiten.

Zur Seite stehen ihr Mitarbeiter für die Nachmittagsbetreuung, vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt sowie Referenten vom Umweltamt, die mit den Kindern Projekttage gestalten. Ideen dafür gibt es auch schon: So könnten sich die Kinder um Bienen kümmern und Nisthilfen bauen, sie könnten sich des Themas Abfall annehmen und dabei beispielsweise gebrauchte Kunststoffbehälter wiederverwerten, aus PET-Flaschen Blumenampeln basteln und alte Joghurtbecher als Pflanztöpfe verwenden. Andere Themen könnten die Erforschung der Lebewesen im Erdreich sein oder die Bestimmung von Pflanzen.

Nach Ostern geht es los

Den Organisatoren wäre es am liebsten, die Projekttage in den Sommerferien anzugehen, da haben die Kinder den ganzen Tag Zeit und nicht bloß am Nachmittag, wenn schulfrei ist. Ziel des urbanen Gärtnerns am Bismarckplatz ist es, dass die Kinder Naturerfahrung sammeln, Tiere und Pflanzen kennen lernen. Sie lernen, Verantwortung für ihre Pflanzen zu übernehmen – und zwar gemeinsam. Das Projekt, so die Hoffnung der Initiatoren, fördert zudem den Austausch zwischen Einheimischen und Migranten und zwischen Jung und Alt, denn die Kinder sollen auch das Gartenwissen von benachbarten Senioren anzapfen.

Das Gardening-Projekt hat unterdessen bereits seinen Anfang genommen, die Kinder werden in die Themen eingeführt. Es soll auch in der Schülerhauszeitung präsentiert werden. Ende März heißt es endlich: Ärmel hochkrempeln und in die Gummistiefel schlüpfen. Denn in den Osterferien beginnt die eigentliche Gärtnerarbeit. Die ersten Projekttage könnten in den Pfingstferien laufen.