Leichtes Spiel unterm Korb: Amerikas Basketballstars haben ihr Ziel erreicht – und zum dritten Mal nacheinander olympisches Gold geholt. Das ist einmalig in der Geschichte. Im Finale deklassierten sie Serbien mit 96:66!

Rio de Janeiro - Schon früh im letzten Viertel konnten sich die US-amerikanischen Basketballstars im olympischen Finale auf ihren Stühlen am Spielfeldrand entspannen, als seinen sie auf einer Kreuzfahrt. Zu groß war ihr Vorsprung gegen die überforderten Serben – unter dem Strich stand ein ungefährdeter 96:66-(52:29-)Sieg – und damit das Triple. Die dritte Goldmedaille nacheinander also – ein historischer Erfolg. Das gilt insbesondere für einen Spieler, der als einziger bei allen Titeln dabei war: Carmelo Anthony. Kein Wunder, dass der 32-Jährige nach dem Spiel sagte: „Das ist was ganz besonderes für mich.“ Unter Tränen fügte er noch hinzu: „Das ist das Ende, das war’s für mich.“ Zumindest in der Nationalmannschaft, man soll ja auch aufhören, wenn es am schönsten ist. „Mann, ich habe Nein gesagt“, sagte der Profi deshalb nochmals in aller Deutlichkeit auf die Frage, ob er es sich nicht doch noch mal anders überlegen möchte. „Ruft mich nie wieder an.“ Ende der Durchsage.

 

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Lediglich im ersten Viertel konnten die Serben noch etwas Paroli bieten, ansonsten wurden sie zum Spielball der Amerikaner. Wie schon beim WM-Finale vor zwei Jahren übrigens, als das Team vom Balkan mit 92:129 verlor, was den Trainer Aleksandar Djordjevic, der künftig den Bundesligisten Bayern München betreuen wird, in Sarkasmus flüchten ließ. „Letztes Mal waren es 37 Punkte Unterschied, diesmal 30. Wenn es immer sechs weniger werden, ist es in zehn Jahren vielleicht spannend.“

USA zum 76. Mal unbesiegt

Dabei hatten sich beide Mannschaften in der Vorrunde noch ein packendes Spiel abgeliefert, das die USA nur knapp mit 94:91 für sich entschied. Am Ende aber blieben die USA im Turnier ungeschlagen – und feierten ihren 76. Länderspielsieg nacheinander. Auch das ist eine einmalige Serie. Dabei hatte die Mannschaft nur wenig mit dem legendären Dream Team – wie 1992 in Barcelona – zu tun, dafür fehlten zu viele Stars aus der NBA, allen voran LeBron James (Cleveland Cavaliers) und Stephen Curry (Golden State Warriors).

In die Bresche sprang für sie im Finale der nicht minder populäre Flügelspieler Kevin Durant (27), der es auf 30 Punkte brachte, davon 24 allein in einer brillanten ersten Hälfte, gespickt mit zum Teil mit spektakulären Drei-Punkte-Würfen. Da hatten es die Amerikaner allen Kritikern wieder einmal gezeigt. Das Magazin „Sports Illustrated“ hatte vor den Spielen von einem „B-Plus-Team“, die Kritik war vor allem auf den Trainer Mike Krzyzewski, einen gebürtigen Polen, gemünzt. Der 69-Jährige tritt nun zurück, allerdings altershalber, sein Nachfolger wird Gregg Popovich von den San Antonio Spurs, der fünfmalige NBA-Champion.

Erfolgstrainer hört aus

Als letzte Amtshandlung lobte Krzyzewski seine beiden wichtigsten Spieler, die in der Pressekonferenz mit demütig gesenktem Kopf neben ihm auf dem Podium saßen. „Diese zwei Veteranen gehabt zu haben, ist einfach ist nur fabelhaft.“ Anthony und Durant sind nun die beiden Spieler mit den meisten Punkten für den 15-maligen Olympiasieger – noch vor Legenden wie Michael Jordan oder Charles Barkley.

Also ab zum Feiern. Und da könnte dann tatsächlich ein Kreuzfahrtschiff eine Rolle gespielt haben. Denn die Mannschaft wohnte in Rio nicht im olympischen Dorf, sondern auf einem Luxusliner, aus Sicherheitsgründen, wie es offiziell hieß. Egal, jedenfalls standesgemäß für die Stars, die zum Teil mehr als 50 Millionen Euro verdienen sollen – pro Jahr wohlgemerkt. Da liegen ein paar Luxussuiten wohl ja noch drin für die Spieler und ihr Edelmetall. Fragt sich nur noch, wo die Jungs in vier Jahren bei den Spielen in Tokio nächtigen werden.