Das US-Car-Meeting, ein Treffen von Liebhabern von amerikanischen Autos, findet dieses Jahr erstmals auf der Messe statt.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Stuttgart - Den dicksten Brummer haben am Samstag Ilona und Frank Natho dabei. Sie rollen mit einem zwölf Meter langen „Holiday Rambler“ an, einem Wohnmobil der Extraklasse. Drei ausfahrbare Seitenteile vergrößern den Innenraum des Reisemobils auf 33 Quadratmeter. „Das reicht für zwei Personen“, sagt Ilona Natho und lacht. Ihr Mann hat den „Rambler“ vor drei Jahren als Überraschung in den USA gekauft, nachdem die beiden in ihren vorherigen Urlauben immer Wohnmobile gemietet hatten. „Einmal in meinem Leben wollte ich so ein Ding fahren“, sagt Frank Natho. Nach drei Jahren Bedenkzeit habe er einfach zugeschlagen. Über den Preis für das 17 Tonnen schwere Wohnmobil schweigt der Mann mit dem Vollbart.

 

Beim Treffen der Liebhaber amerikanischer Fahrzeuge geht es jedoch nicht allein darum, sein Gefährt zur Schau zu stellen, es geht ebenso darum, mit Gleichgesinnten ins Gespräch zu kommen. „Es ist ein gemütliches Familienfest“, sagt Meike Poweleit vom Veranstalter Retro Messen, der in diesem Jahr das Event erstmals auf dem Messegelände abhält.

Geschätzt 10 000 Besucher kommen auf die Messe

Der bisherige Standort, der Biergarten Schwabengarten in Leinfelden-Echterdingen war zu klein geworden. Über 1000 Aussteller, von Oldtimervermietungen bis zu privaten Sammlern, wurden von den Veranstaltern erwartet, die auch die Messe Retro Classics ausrichten, Dazu kommen geschätzt 10 000 Besucher. Ob Oldtimer oder Neuwagen, Motorrad oder Wohnmobil, die einzige Richtlinie für die Aussteller lautet: es muss ein Fahrzeug einer amerikanischen Marke sein. Zu den Mustangs und Corvettes gesellen sich Polizeiautos und Kastenwagen, wie sie die Actionhelden des A-Team in der gleichnamigen TV-Serie fuhren. Viele der Fahrzeugbesitzer zeigten ihre Schätze schon in den Vorjahren im Schwabengarten. Am Sonntagnachmittag werden die US-Autos prämiert, in Kategorien wie „am Längsten in Besitz“, „schönstes Fahrzeug aus den 1960ern“ oder „weiteste Reise“. Man findet Klassiker ebenso wie Seltenheiten, erklärt Poweleit den Reiz der Veranstaltung. „Es sind tolle Typen mit tollen Autos“, freut sie sich.

Das Lebensgefühl, das insbesondere amerikanische Oldtimer vermitteln, haben Michaela und Uwe Thieme aus Heidenheim mitgebracht. Sie sind mit einem Chevrolet 3100, einem Pick-Up-Truck aus dem Jahr 1950, angereist. Michaela Thieme trägt passend zu ihrem leuchtend-blauen Auto ein blaues Kleid mit Punktmuster. „Er strengt an, stinkt, ist warm und säuft“, sagt Uwe Thieme über den Chevy. „Das ist noch richtiges Autofahren.“ Das Ehepaar genießt die Blicke, die der Wagen mit seinen runden Formen auf sich zieht. „Er zaubert jedem ein Lächeln ins Gesicht. Demjenigen, der ihn fährt, und dem, der zuschaut“, sagt der Besitzer.