Auch im zweiten Versuch scheitert US-Präsident Donald Trump an der Gesundheitsreform. Doch das bedeutet nicht, dass sich die Republikaner von ihm abwenden, kommentiert Christian Gottschalk.

Politik/ Baden-Württemberg: Christian Gottschalk (cgo)

Washington - Wenn Politiker ihre Versprechen nicht halten können, wenn sie mit ihren Leuchtturmprojekten baden gehen, dann ist es naheliegend vom Scheitern auf ganzer Linie zu sprechen. Donald Trump ist gescheitert. Der US-Präsident musste erkennen, dass es leicht ist, auf Twitter gegen Obamacare zu wettern, dass vor einer Neuausrichtung der von seinem Amtsvorgänger initiierten Gesundheitsreform aber Hürden stehen, die nicht so leicht zu überwinden sind. Auf Twitter lässt sich unwidersprochen jeder Blödsinn verbreiten, im echten Leben aber geht es darum Argumente für seinen Standpunkt zu finden. Das ist dem US-Präsidenten nicht gelungen.

 

Trumps Fans bleiben standhaft

In vielen demokratischen Nationen wäre eine so krachende Niederlage wie von Trump auch Anlass, um den Verbleib des Präsidenten imm Amt zu diskutieren. Das wird in den USA vermutlich nicht geschehen. Auch wenn die Umfragewerte Trumps kontinuierlich fallen, es sind diejenigen, die ihm ohnehin kritisch gegenüber standen, die sich von ihm abwenden. Seine Fangemeinde ficht das aktuelle Geschehen nicht an. Und weil auch die meisten republikanischen Senatoren derzeit glauben, mit Trump bei anstehenden Wahlen bessere Erfolgsaussichten zu haben als ohne ihn, hat der Präsident nicht viel zu befürchten. Das kann sich in Zukunft einmal ändern, noch ist das nicht der Fall. Leider.