US-Präsident Donald Trump hat wieder einen Promi auf Twitter geblockt. Chrissy Teigen erregte mit einem Tweet den Zorn des mächtigsten Mannes der Welt.

Korrespondenten: Knut Krohn (kkr)

Stuttgart - Donald Trump ist zornig. Opfer seines Furors ist dieses Mal kein politischer Rivale, sondern das US-Model Chrissy Teigen. Der US-Präsident hat sie auf dem Kurznachrichtendienst Twitter geblockt. Die ist darüber ziemlich überrascht. Schon neun lange Jahre lange habe sie Trump getrollt, schreibt die Ehefrau von Sänger John Legend, doch nun hat offensichtlich ein einziger Kommentar das Fass zum Überlaufen gebracht.

 

Sichtlich stolz präsentierte Chrissy Teigen die Nachricht auf ihrem eigenen Twitter-Account. Offensichtlich gilt es in Künstlerkreisen inzwischen als eine Art Ritterschlag, von Donald Trump aus dem Kreis seiner über 40 Millionen Follower geworfen zu werden.

In dem von Teigen kommentierten Trump-Tweet hatte sich der US-Präsident beklagt, dass republikanische Abgeordnete ihn zu wenig unterstützten: „Es ist sehr traurig, dass selbst Republikaner, darunter sogar manche, die auf meinem Rücken über die Ziellinie getragen wurden, sehr wenig tun, um ihren Präsidenten zu schützen“, schrieb Trump auf dem Kurznachrichtendienst. Die Antwort von Teigen: „Lol, niemand mag dich“.

Offensichtlich muss sich der US-Päsident die bösen Kommentare des Models schon länger gefallen lassen. Als der Trump im Februar in Zusammenhang mit seinem gescheiterten Einreise-Stopp für Menschen aus mehreren muslimischen Ländern schrieb, man müsse „das Böse aus dem Land halten“, fragte Teigen, für wieviel Uhr sie Trump das Uber-Taxi für die Ausreise bestellen solle.

Der Jubel der Teigen-Fans

Viele der 6,4 Millionen Twitter-Fans von Chrissy Teigen jubelten ihrem Star zu und gratulierten ihr dazu, den Zorn von Trump auf sich gezogen zu haben.

Andere Internetnutzer ergriffen natürlich die Möglichkeit am Schopfe, um sich ihrerseits über den US-Präsidenten lustig zu machen. Ziel des Spotts ist in der Regel die Trumps etwas cholerische Art, Auftritte zu absolvieren – und natürlich die inzwischen schon legendäre Frisur des mächtigsten Mannes der Welt.

Natürlich kurbelte der Rauswurf Teigens aus der der Trump-Gefolgschaft auch die Meme-Produktion an. Bei solchen Gelegenheiten zeigt sich immer wieder die kreative Seite des weltumspannenden Internets.

Offensichtlich gibt es auch schon so eine Art Club-Abzeichen. Zu bekommen ist der Button offensichtlich bei Mike Denison in Boston. Der ist nach eigenen Angaben als Zeichner, Vater und Künstler unterwegs und wird sich nun wohl vor Anfragen nicht mehr retten können.

Das Model Chrissy Teigen ist allerdings nicht der erste Promi, den Trump in die Twitter-Verbannung geschickt hat. Im Juni blockte der Präsident den Erfolgsautor Stephen King. Auch dieser hatte sich in der Vergangenheit wiederholt auf Twitter über Trump lustig gemacht. King reagierte sarkastisch: „Ich werde mich jetzt wohl umbringen müssen“, schrieb der Schriftsteller.

Natürlich bekam auch Stephen King sofort Unterstützung – von sehr prominenter Seite. Die Erfolgsautorin J. K. Rowling bot ihre Hilfe als Botin an. Sie sei von Donald Trump noch nicht geblockt und könnte die Tweets von Stephen King an den US-Präsidenten weiterleiten.

Damals erhielt das Thema allerdings auch eine sehr ernste Seite. Verfassungsrechtler drohten Trump mit einer Klage, wenn er unberechtigte Blockierungen nicht zurücknimmt. Nach Lesart des Knight First Amendment Institutes verstößt Trump gegen die in der Verfassung festgelegte Meinungsfreiheit, wenn er Kritiker von seiner Kommunikation ausschließt. Das schrieb das Institut in einem Brief an das Weiße Haus. Trump hat Stephen King allerdings weiter blockiert.