Der bisherige Kommendeur der US-Armee am Standort Stuttgart, John P. Stack, hat sein Amt an Glenn K. Dickenson weitergegeben. Stack hatte sich durch einen offenen und kommunikativen Stil mit den deutschen Behörden und der Bevölkerung ausgezeichnet.

Die 22 000 Angehörigen der US-Armee in der Region Stuttgart haben seit Freitag wieder einen neuen Oberbürgermeister. Das in etwa ist die Funktion des Kommandeurs der US-Army des Standorts Stuttgart. Der bisherige Colonel John P. Stack hat nach zweieinhalb Jahren am Freitag bei einer offiziellen Zeremonie mit mehr als 300 geladenen Gästen den Stab an Colonel Glenn K. Dickenson weiter gegeben. Stuttgart gilt als einer der weltweit wichtigsten Stützpunkte der Army. Zwei von insgesamt neun Oberkommandos sind hier stationiert: das European Command und das Africa Command.

 

Mit Stack geht ein Mann, der für einen offenen und kommunikativen Stil mit den deutschen Behörden und der Bevölkerung stand. Er führte regelmäßig Gespräche mit den Bürgermeistern und Gemeinderäten seiner Standorte, die amerikanischen Schulen pflegen Partnerschaften mit Schulen der Umgebung. Stack öffnete die Kasernen für etliche Besuchergruppen, im vergangenen Jahr auch für Leser bei der StZ-Sommerferienaktion.

Nicht immer sind die Kommandeure so offen, auch am Standort Stuttgart hat es Zeiten gegeben, in denen sich die Armee eher vom deutschen Umfeld abschottete. Die Bemühungen von Colonel Stack, in Zeiten von NSA-Abhöraffären gute Kontakte zu den Nachbarn im Gastland zu knüpfen, wurden nicht nur von diesen goutiert. Dafür wurde die Standortverwaltung Stuttgart auch von der Heeresleitung ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr schaffte es Stuttgart in dieser Kategorie auf Platz eins von weltweit 75 Standortverwaltungen. Stolz ist Colonel Stack auf diese Auszeichnung. Und er ist sich sicher, dass sein Nachfolger, Colonel Glenn K. Dickenson, „diese Linie weiterführen wird“.

Der neue Chef bringt immerhin Deutschlanderfahrung mit: Von 1991 bis 1993 war er in Darmstadt stationiert. Weitere Stationen waren Bosnien-Herzegowina, Korea, Irak und Afghanistan. Zuletzt war der 47-Jährige im Pentagon in Washington für laufende Einsätze tätig.

John P. Stack geht zunächst in die Vereinigten Staaten zurück. In Fort Bragg in North Carolina wird er ein Jahr lang auf eine Tätigkeit in einer Spezialeinheit in Asien vorbereitet. Details dazu verriet er nicht. Zu den größten Projekten während seiner Amtszeit gehört der Bau der neuen zentralen Highschool in Böblingen. Diese soll im Sommer fertig sein. 62 Millionen Euro investiert die US-Army in die Schule, die künftig alle Soldatenkinder aus der Region Stuttgart besuchen sollen.

Nicht in die Verantwortung des Standort-Kommandanten, der seinen Sitz in der Böblinger Panzerkaserne hat, fällt der Lärm des Schießstands, über den die Böblinger klagen. Immerhin äußerte Stack Verständnis für die Probleme der Nachbarn.