Thomas Bönisch, seit 2001 zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats der katholischen Kirchengemeinde Christus König in Vaihingen ist zum dritten Mal in Folge in den Diözesanrat der Diözese Rottenburg-Stuttgart gewählt worden.

Stuttgart-Vaihingen - Zum dritten Mal ist Thomas Bönisch, der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderats der katholischen Kirchengemeinde Christus König, als einer von vier Laienvertretern des Dekanats Stuttgart in den Diözesanrat der Diözese Rottenburg-Stuttgart gewählt worden. Bönisch ist überzeugt, dass die vor ihm liegende fünfjährige Periode wieder spannend wird, „denn vor der Diözese liegen große Herausforderungen“. Die größte sieht er in den Weichenstellungen für künftige Aufgaben auf Grund der Mitgliederentwicklung. Das Statistische Landesamt habe für Stuttgart einen weiteren Rückgang der Mitgliederzahlen von aktuell rund 144 000 auf etwa 120 000 in fünf Jahren prognostiziert – „und die liegen meist recht genau“, sagt der beruflich an der Hochschule Stuttgart tätige promovierte Informatiker.

 

Aber auch die Flüchtlingsfrage wird den Diözesanrat sicher weiter beschäftigen, ebenso wie das Missbrauchsthema innerhalb der katholischen Kirche. Dieses habe schon in der jüngsten Amtszeit für viel Diskussionsstoff gesorgt. Es sei wichtig gewesen, dass man das Thema offensiv angegangen sei – „auch wenn es natürlich kein schönes Thema ist“. Und auch die Ergebnisse der jüngsten Bischofssynode zu Ehe und Familie werden ein wichtiges Thema sein. „Das wird uns sehr beschäftigen“, ist Bönisch überzeugt. Angesichts der Tatsache, dass die katholische Kirche eine „globale Institution“ sei, müssten deutsche Diözesen aber auch Rücksicht auf andere Positionen nehmen. Nicht überall sei man schließlich so liberal wie hierzulande.

Seit 2001 zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats

Bönisch, seit 2001 zweiter Vorsitzender des Kirchengemeinderats Christus König, freut sich auf seine weitere Mitarbeit im Diözesanrat. Die konstituierende Sitzung des Gremiums ist am ersten Märzwochenende.

Als Mitglied des 9. Diözesanrats, dessen Amtsperiode Anfang März offiziell endet, war Thomas Bönisch freilich nicht nur als eine Art Lobbyist des katholischen Dekanats Stuttgart tätig, „sondern wir haben immer auch das Große und Ganze im Blick“, unterstreicht er. Wenngleich er froh darüber ist, dass es mit vereinten Kräften gelungen sei, dafür zu sorgen, dass auch das Dekanat Stuttgart – entgegen anderer Tendenzen – bei Investitionsmaßnahmen Zuschüsse erhält, „da wir hier auch ganz andere Aufgaben als andernorts zu bewältigen haben“. Dass es zudem während der bald endenden 9. Diözesanratsperiode gelungen sei, Zuschussmittel für kleinere Gruppierungen loszueisen, wenn diese überkonfessionell oder vernetzt mit anderen kommunalen Initiativ aktiv würden, sei ein schönes Ergebnis.

Reger Austausch auf allen Ebenen

Viele Themen würden während der vier jährlichen Sitzungen abgearbeitet, wichtig sei aber auch das Netzwerken am Rande der Sitzungen und der rege Austausch mit den Verantwortlichen auf allen Ebenen. Dass in der Diözese Rottenburg-Stuttgart die Mitbestimmung der Laien groß geschrieben wird, findet Bönisch gut. Auch findet er es gut, dass der Bischof Gebhard Fürst – wie auch die anderen Kirchenvertreter – den Laien im Diözesanrat auf Augenhöhe begegnen: „Man wird gehört und ernst genommen.“

Bewusst für eine aktive Mitarbeit entschieden

Bönisch ist nicht mit allem einig, was in der katholischen Kirche passiert, dennoch hat er sich bewusst zur aktiven Mitarbeit entschlossen. „Man hat ja immer zwei Möglichkeiten: hinschmeißen, wenn man unzufrieden ist, oder sich engagieren, um etwas zu bewegen. Ich habe mich für den zweiten Weg entschieden“, sagt Bönisch.