In Stuttgart hat sich die Bürger-Energiegenossenschaft Frischer Wind Stuttgart gegründet. Der Vaihinger Lokalpolitiker Ulf Hartmann ist deren Vorstand. Er hat seinen Kollegen im Bezirksbeirat von der Gründung der Genossenschaft und von einem anstehenden Projekt in Schopfloch/Berghülen berichtet.

Vaihingen - Ulf Hartmann möchte die Energiewende gestalten. In der jüngsten Bezirksbeiratssitzung hat der Lokalpolitiker der Partei Die Linke seinen Kollegen vom Gründungsprozess der Bürger-Energiegenossenschaft Frischer Wind Stuttgart berichtet. Hartmann ist deren Vorstand. „Wir wollen die Energiewende von unten und vor Ort gestalten“, sagte Hartmann. Darum haben sich Stuttgarter Bürger zusammengeschlossen und Geld in die Genossenschaft eingebracht. Ein erstes Projekt haben die Teilhaber bereits, berichtete Hartmann zunächst im Bezirksbeirat unter Vorbehalt. Nun teilte er mit, dass die Mitglieder den Weg dafür frei gemacht haben. Die Genossenschaft beteiligt sich gemeinsam mit 29 weiteren am Windpark Schopfloch/Berghülen, den die EnBW Erneuerbare und Konventionelle Erzeugung AG betreibt. Der durch Wind erzeugte Strom werde in das öffentliche Netz eingespeist. Hartmann schätzt, dass durch den mit Wind erzeugten Strom im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken jährlich 12 000 Tonnen Kohlendioxid weniger freigesetzt würden. Weitere Projekte würden geprüft.

 

Hartmann erklärte im Bezirksbeirat das Prinzip der Genossenschaft: „Bei uns gilt: Ein Mitglied hat eine Stimme.“ Die Höhe der Einlagen spiele dabei keine Rolle, und alle hätten die gleichen Rechte. „Ein Vorteil ist, dass man einfach ein und austreten kann. Kündigt man, bekommt man das Geld zurück.“ Die Gründung der Genossenschaft selbst habe Hartmann unterschätzt. „Um die notwendigen Unterlagen zusammenzustellen, war eine 40- bis 50- Stunden-Woche nötig.“ Hartmann musste etwa eine Machbarkeitsstudie, ein wirtschaftliches Konzept sowie eine Planungsrechnung einreichen. Hartmann rundete seinen Vortrag mit einem Wahlspruch ab: „Nedd no schwätza, macha.“ Mitunter entsteht so eine Energiegenossenschaft.