Am Wochenende ist Martinimarkt in Sillenbuch. Dass dem so sein würde, war nicht immer klar. Die Veranstaltung an der Kirchheimer Straße stand auf der Kippe.

Digital Desk: Sascha Maier (sma)

Sillenbuch - Als die Diskussion um die verkaufsoffenen Sonntage in den Stadtbezirken begonnen hatte, schien der Sillenbucher Martinimarkt am 6. November ein Wackelkandidat zu sein. Die Kriterien, die von der Dienstleistungsgesellschaft Verdi gefordert wurden, waren unter anderem Tradition und dass ein verkaufsoffener Sonntag nur als Begleiterscheinung eines anderen Fests veranstaltet werden darf.

 

Das ist schwierig, wenn der Veranstalter die Sillenbucher Meile ist – ein Verbund aus über 50 ortsansässigen Einzelhändlern – und der Martinimarkt erst seine 13. Ausgabe feiert. „Wir hatten wirklich Bange“, sagt Salvatore Ciminnisi, der Vereinsvorsitzende der Sillenbucher Meile. Aber dann sei es gelungen, klar zu machen, dass das übergeordnete Interesse des Martini-Markts nicht das kommerzielle Interesse der Einzelhändler sei, sondern das Stadtteilfest, das die Kirchheimer Straße belebe.

Martinsumzug im Anschluss

„Wir haben da zum Beispiel den großen Martinsumzug mit Laternenlaufen und Martinsritt um 17 Uhr“, sagt Ciminnisi. Und auch darüber hinaus gibt es etliche Programmpunkte von unterschiedlichen Unterstützern.

Einer sind die Suppenköche aus Heuriedbuch – ein loser Zusammenschluss aus Bürgern, die sich zusammenfinden, um für einen guten Zweck Kartoffelsuppe zu kochen. Dazu schenken sie roten und weißen Glühwein sowie alkoholfreie Getränke aus. Diesmal wird für die Jugendfarm in Riedenberg gesammelt. Die vom Jugendamt geförderte Einrichtung will die Sicherheit auf ihrem Gelände erhöhen. Vor einigen Wochen wurden dort zwei Schafe von Unbekannten getötet. Auch die Stadtteilgruppe des Palliativ-Netzes Stuttgart präsentieren sich auf dem diesjährigen Martinimarkt. Dort informieren ehrenamtliche Mitarbeiter über Fragen zu den Themen Sterben, Tod und Trauer.

Lange war unklar, ob Martinimarkt in Stuttgart-Sillenbuch ist

Bis Anfang September war nicht klar, ob es den Martinimarkt dieses Jahr geben kann. Verdi sah bei verkaufsoffenen Sonntagen Arbeitnehmerrechte verletzt und drohte, gerichtlich vorzugehen, sollten die Veranstalter diese nicht von sich aus unterlassen. Schließlich wurde in Gesprächen mit der Stadt ein Katalog von Bedingungen formuliert, unter denen manche verkaufsoffenen Sonntage dennoch veranstaltet werden können. Der große verkaufsoffene Sonntag in der Innenstadt konnte dem nicht entsprechen, während den meisten Verkaufssonntagen in den äußeren Stadtbezirken – wie zuletzt der Degerlocher Kirbe – grünes Licht gegeben wurde.

Veranstaltung:

Martinimarkt
ist am Sonntag, 6. November, entlang der Kirchheimer Straße. Die Veranstaltung geht von 11.30 bis 19 Uhr. Der verkaufsoffene Sonntag findet von 12 bis 17 Uhr statt.