Das Land übt erfolgreich Druck aus: Der Regionalverband Stuttgart legt erstmals Flächen fest, auf denen weitere Windanlagen gebaut werden könnten.

Klima/Nachhaltigkeit : Thomas Faltin (fal)

Stuttgart - Nun wird es also konkret: In Windeseile hat der Verband Region Stuttgart (VRS) am Mittwoch den ersten Plan vorgelegt, wo er weitere Windkraftanlagen für denkbar hält. Der Druck der Landesregierung, die in den nächsten acht Jahren mehr als 1000 Anlagen auf den Höhen des Schwarzwaldes, der Alb und Hohenlohes errichten will, hat es möglich gemacht – lange Zeit drohte das Land nämlich damit, den Regionalverbänden die Planung ganz aus der Hand zu nehmen. Das Ergebnis: in der Region kommen vornehmlich drei Gebiete infrage – auf den Hügeln nördlich der Rems, auf dem Schurwald und auf der Schwäbischen Alb (siehe Karte). Insgesamt handelt es sich derzeit um rund 80 Flächen, auf denen theoretisch mehr als 200 Anlagen gebaut werden könnten. Die Zahl dürfte sich aber noch klar verringern.

 

Grundsätzlich sollte eine Bergkuppe zumindest eine durchschnittliche Windgeschwindigkeit von 5,5 Metern pro Sekunde besitzen, damit der Betrieb einer Anlage wirtschaftlich sein kann. Der VRS hat nun präzisiert, welche Bedingungen dazu führen, dass selbst auf diesen Flächen nicht gebaut werden darf. Dazu gehören: zum nächsten Wohngebiet muss ein Mindestabstand von 700 Metern eingehalten werden; in Naturschutzgebieten darf nicht gebaut werden; in der Nähe von Kulturdenkmalen ist ein Windrad ebenfalls tabu. Besonders großen Wert hat die Region Stuttgart auf den Erhalt prägender Landmarken gelegt: Das weiträumige Sichtfeld beispielsweise des Hohenneuffen, der drei Kaiserberge oder der Grabkapelle auf dem Rotenberg dürfe nicht beeinträchtigt werden, sagte der Chefplaner Thomas Kiwitt im Planungsausschuss des VRS. Vor allem entlang des Albtraufs fallen so viele prinzipiell geeignete Standorte weg. Folgende Gebiete bleiben vorerst für Windräder übrig.