Der Verein Kukuk-Kultur engagiert sich für Kinder und Jugendliche in Deutschland und im Ausland. Der Jugendhilfeausschuss hat den Verein nun als Träger der freien Jugendhilfe und der außerschulischen Jugendbildung anerkannt.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Möhringen - Es sei zwar eher ein formeller Akt, „aber wir freuen uns sehr über diese Würdigung unserer Arbeit“, sagt Waltraud Frobel, die bei dem Verein Kukuk-Kultur unter anderem für das Fundraising zuständig ist. Damit ist vereinfacht gesagt das Sammeln von Spenden gemeint. Denn Kukuk-Kultur wird nicht öffentlich gefördert, sondern finanziert sich ausschließlich über Spenden und Stiftungen.

 

Das könnte sich bald ändern. Der Jugendhilfeausschuss hat den Verein nun als Träger der freien Jugendhilfe sowie der außerschulischen Jugendbildung anerkannt. Die Anerkennung bezeichnet Frobel als ersten Schritt in Richtung Fördergelder. Zwar hat der Verein keinen Rechtsanspruch auf Förderung durch die Stadt, aber die Anerkennung als Träger der freien Jugendarbeit könnte Kukuk-Kultur dabei helfen, Fördergelder bewilligt zu bekommen.

Hilfe für Kinder in Möhringen und auf der ganzen Welt

Kukuk-Kultur hat seinen Sitz an der Rosenwiesstraße in Möhringen. Seit über zwölf Jahren engagiert sich der Verein für Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenslagen, Notsituationen und Krisengebieten. Jugendliche junge Erwachsene aus Stuttgart und der Region beteiligen sich an der Umsetzung der Projekte in Deutschland und dem Ausland. Gemeinsam mit den Jugendlichen und Erwachsenen vor Ort bauen sie etwa Spielplätze und Bewegungsräume als Rückzugsort für traumatisierte Kinder. Die deutschen Projekthelfer profitieren von den Erfahrungen, die sie im Bereich ihres freiwilligen sozialen Engagements machen, lernen andere Kulturen, Denk- und Lebensweisen kennen.

Auch in Möhringen ist Kukuk-Kultur aktiv. 2016 wurde am Flüchtlingsheim am Lautlinger Weg der „Viel.Platz“ eröffnet, eine Spiel- und Begegnungsstätte für die Kinder und Jugendlichen aus der Unterkunft ebenso wie aus der Nachbarschaft. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Fluchterfahrung halfen beim Bau des Platzes mit. Die gemeinsame Arbeit an den Spielplätzen fördert den Austausch und das Verständnis füreinander. Diskriminierung und rassistischen Tendenzen soll damit vorgebeugt werden.

Ein Spielplatz für Schüler in Nigeria

Am 3. März wollen sieben junge Menschen nach Nigeria fliegen, um an einer Schule in der Hauptstadt Enugu einen Spielplatz für Kinder zu bauen. Die Flüge dorthin zahlen die Freiwilligen zum Teil aus eigener Tasche. Eine der Ehrenamtlichen ist Bianca Elgas, die bei Kukuk-Kultur für die Projektplanung und -organisation zuständig ist. „Wir möchten beim Bau mit Handwerkern vor Ort zusammenarbeiten“, erklärt sie. Im Sinne der Nachhaltigkeit, hofft Elgas, sollen die Handwerker vom Wissen der Ehrenamtlichen profitieren und künftig selbst Spielplätze realisieren können. „Für die deutschen Teilnehmer ist es spannend, zu sehen, wie Kinder in anderen Teilen der Welt leben“, sagt Elgas. Als studierte Spiel- und Lerndesignerin kann sie sich „nichts Schöneres vorstellen, als Kindern auf diese Weise zu helfen“. „Spielen ist unheimlich wichtig, besonders für traumatisierte Kinder. Auf den Spielplätzen können sie für einen Moment ihre Not vergessen und ganz Kind sein“, sagt Elgas.