"Wir verteidigen das Gewaltmonopol des Staates mit Zähnen und Klauen": SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel hält nichts von der Idee, die Fußballiga an den Kosten für Polizeieinsätze bei Risikospielen zu beteiligen.

"Wir verteidigen das Gewaltmonopol des Staates mit Zähnen und Klauen": SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel hält nichts von der Idee, die Fußballiga an den Kosten für Polizeieinsätze bei Risikospielen zu beteiligen.

 

Stuttgart - SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel hat sich gegen den Vorstoß des Bremer Senats ausgesprochen, die Deutsche Fußball Liga (DFL) an den Kosten für Risiko-Fußballspiele zu beteiligen. „Das schließen wir für Baden-Württemberg aus“, sagte Schmiedel am Sonntag in Stuttgart. „Wir verteidigen das Gewaltmonopol des Staates mit Zähnen und Klauen.“ Innerhalb des Stadions müssten Vereine Ordnungskräfte einsetzen und ihren Beitrag dazu leisten, dass ein Spiel friedlich ablaufe. „Aber außerhalb ist das unbestritten Aufgabe der Polizei.“

Ein Event könne nicht davon abhängen, ob die Organisatoren einen möglichen Polizeieinsatz bezahlen könnten, erklärte Schmiedel. Zudem könne man nicht zwischen risikobehafteten Fußballspielen oder risikobehafteten Bauarbeiten - wie beispielsweise einer Tunneleröffnung im Rahmen von Stuttgart 21 - unterscheiden. „Das lässt sich auch nur durchsetzen mit einem Polizeieinsatz.“

Bremen hatte vergangenen Dienstag verkündet, den Fußball für Polizeieinsätze bei Risikospielen in der Bundesliga in der kommenden Saison zur Kasse bitten zu wollen. Daraufhin hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Bremen das EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar entzogen. Die Partie am 14. November soll in Nürnberg stattfinden.

Nach Einschätzung der Berliner Innenverwaltung macht die Einführung eines Kostenerstattungspflicht für die polizeiliche Sicherung „kommerzieller Großveranstaltungen nur Sinn, wenn ein ländereinheitliches Vorgehen erreicht werden kann.“ Am Mittwoch lehnten alle anderen Länder den Vorschlag Bremens ab.