Die rechtsextreme Szene in Deutschland wächst. Doch auch Gewalttaten von Linksextremisten und Mitgliederzahlen in der islamistische Szene steigen an – das und weitere besorgniserregende Erkenntnisse gehen aus dem Verfassungsschutzbericht 2015 hervor.

Berlin - Die rechte Szene umfasste Ende 2015 etwa 22.600 Personen (2014: 21.000). Verfassungsschützer schätzen jeden zweiten davon als „gewaltorientiert“ ein. Das geht aus dem Verfassungsschutzbericht für 2015 hervor, den Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) und Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen vorstellten. Darin ist die Rede von einem „exorbitanten Anstieg rechtsextremistischer Gewalt“ und von „enthemmter Hetze im Internet“. De Maizière mahnte: „Die Gefahr der Entstehung neuer rechtsterroristischer Strukturen wächst.“

 

Linksextreme und Islamisten

Die Verfassungsschützer beklagen auch zunehmende Gewalt aus der linksextremistischen Szene. Gewalttaten mit linksextremistischer Motivation nahmen demnach gegenüber 2014 um 62 Prozent zu.

Auch die islamistische Szene bereitet dem Inlands-Geheimdienst weiter Sorgen. Sie verzeichne ungebrochenen Zulauf. Insbesondere die Zahl der Salafisten - Anhänger einer besonders konservativen Strömung des Islam - legte auf 8900 Menschen zu. Die Dynamik von Ausreisen deutscher Islamisten Richtung Syrien und Irak war zuletzt zwar gebremst. Das bedeute jedoch keine Entwarnung. Die Sicherheitslage bleibe ernst: Es sei davon auszugehen, dass die Terrormiliz IS weitere Anschläge in Europa plane, und damit auch in Deutschland.