Der Kaufpreis liegt bei 1,85 Millionen Euro. Der Renovierungsbedarf wird auf bis zu 1,2 Millionen Euro geschätzt.

Stuttgart - Die Villa Scheufelen an der Pfizerstraße 2E und 2F soll Domizil einer privaten Grundschule werden. Der Gemeinderat hat am Donnerstag mit den Stimmen des OB, der Grünen und der CDU dafür gestimmt, die einst für den Papierfabrikanten Heinrich Scheufelen erbaute Villa samt Nebengebäude an einen Stuttgarter Unternehmer zu verkaufen. Dieser will das denkmalgeschützte Anwesen nach der Sanierung an das Kolping-Bildungswerk verpachten, das sein Lernangebot erweitern möchte. Der Kaufpreis liegt mit 1,85 Millionen Euro über dem geforderten Gebot von 1,36 Millionen, der Renovierungsbedarf wird auf bis zu 1,2 Millionen Euro geschätzt.

 

Mit dieser Entscheidung hat die mit nur sechs Angeboten auf geringes Interesse gestoßene Verkaufsaktion eine bemerkenswerte Wendung genommen. Denn die Stadtverwaltung hatte vorgeschlagen, den Zuschlag für die Villa einem Stuttgarter Großgastronomen zu geben, der das Anwesen für Wohnzwecke privat nutzen wollte und den gleichen Preis geboten hatte. Die Stadt argumentierte, dass eine Schulnutzung baurechtliche Fragen aufwerfe und auch nicht dem ursprünglichen Charakter des Wohndenkmals entspräche. Aus dem Gemeinderat wurde jedoch der Ruf nach einer öffentlichen Nutzung zum Schluss noch einmal lauter und setzte sich auf Antrag der Grünen durch. Um dem künftigen Eigentümer Zeit für eine Bauvoranfrage zu geben, soll dem Vernehmen nach zunächst eine Kaufoption gewährt werden. Sollte eine Schule am Baurecht scheitern, käme als Nachrücker der Gastronom zum Zug.