Nun ist es unübersehbar: An der B 466 Umfahrung von Süßen zwischen B 10 neu und nordöstlichem Ortsausgang wird weitergebaut. Auch Juchtenkäfer und Zauneidechsen sollen den Fortgang der Arbeiten nicht stören.

Süßen - Offiziell wird ja seit dem Juli vorigen Jahres am Neubau der Bundesstraße 466 bei Süßen gebaut. Damals ist der Spatenstich von einer rekordverdächtigen Zahl offizieller Vertreter beteiligter Behörden, Unternehmen und der lokalen Politikprominenz begangen worden. Doch danach ruhten die Geschäfte zunächst. Tatsächlich sind Baumaschinen im Osten von Süßen erst seit Januar dieses Jahres so richtig zu Gange, doch auch dies von vielen weitgehend unbemerkt. Noch verbergen sich die Anfänge der ersten Bauwerke hinter Streuobstbäumen und Uferbewuchs. „Wir kommen gut voran“, berichtet jedoch der Projektleiter Mathias Jester vom Stuttgarter Regierungspräsidium.

 

2,1 Kilometer Umfahrung für 11,5 Millionen Euro

Gebaut werde zurzeit an einem Regenklärbecken zwischen der Lauter und der Fils sowie einer Feldwegebrücke und einer Brücke über die Fils. Rund 2,5 Millionen Euro sollen in diesem Jahr verbaut werden. Insgesamt sind für die 2,1 Kilometer lange Umfahrung Kosten in Höhe von 11,5 Millionen Euro veranschlagt.

Das Ziel ist, noch in diesem Jahr auch die Arbeiten für die Bahnüberführung auszuschreiben. Für den Bau in Absprache mit der Bahn gibt es schon feste Termine. „Im Mai 2015 müssen wir die Überführungsbauwerke über die Bahnlinie einschieben. Dieser Termin steht schon jetzt“, erklärt Jester. Läuft alles weiterhin nach Plan, dann könnten sämtliche Bauwerke, die für die Straße notwendig sind, bis Mitte des Jahres 2016 fertig sein. „Dann folgen noch die Straßenarbeiten, so dass wir im Sommer 2017 fertig sein könnten“, erklärt der Projektleiter. Immer vorausgesetzt, es komme nichts dazwischen.

Juchtenkäfer werden samt Baum umgesiedelt

Zwei unvorhergesehene Extraaufgaben haben Flora und Fauna den Planern bereits beschert. So mussten geschützte Zauneidechsen am Bahndamm der alten Bahntrasse Süßen-Donzdorf umgesiedelt werden. „Das ist aber relativ unproblematisch. Die Eidechsen finden entlang des alten Bahndamms genügend Ausweichmöglichkeiten“, erklärt Jester. Etwas aufwendiger seien die Bemühungen für den Schutz einiger Juchtenkäfer und Großer Rosenkäfer, die sich entlang der neuen Straßentrasse in Streuobstbäumen angesiedelt hätten. Die geschützten Käfer, die auch den Erbauern von Stuttgart 21 im Schlosspark in die Quere kamen, suchen sich nicht einfach eine nahegelegene neue Bleibe, sondern bleiben ihren Bäumen treu. Die ersten sind bereits samt Baum sozusagen „umgetopft“ worden. Im Herbst sollen weitere Bäume ausgebaggert und versetzt werden.

B 10-Weiterbau soll im kommenden Jahr fortgeführt werden

Stellt sich noch die Frage, ob dieB-10-Umfahrung bei Gingen nun auch bald weitergebaut wird. Immerhin könnte der Aushub, der dabei anfällt, für den Neubau der Bundesstraße 466 gleich wiederverwendet werden. „Wir haben die Ausführungsplanung für die Straße gemacht und auch die Planungen für die Brücken und anderen Bauwerke an der B 10 bis Gingen-Ost gehen voran“, sagt Jester. Bislang sei der B-10-Weiterbau in der Priorisierung des Landes für die Jahre 2015/2016 fest eingeplant. „Wenn es dabei bleibt, können wir auch gleich loslegen“, sagt er.