Autofahrer, die von Norden her in die Stadt fahren, brauchen wieder Geduld: Wegen eines früheren Wasserrohrbruchs zwischen der Wolfram- und der Türlenstraße muss die gerade erst fertige B 27 wieder aufgerissen werden.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Kaum ein Jahr, nachdem die Heilbronner Straße als Hauptroute aus dem Norden in die City im Zuge der Bebauung des Europaviertels hergerichtet worden ist, klafft in dieser wichtigen Verkehrsader wieder ein Loch. Auf Höhe des Einkaufszentrums Milaneo stehen dem Verkehr an der Kreuzung mit der Türlenstraße statt vier nur zwei Spuren zur Verfügung. Die Behinderungen könnten sich womöglich bis Ende Oktober hinziehen.

 

Stadt legt Baustelle in verkehrsarme Sommerzeit

So steht es zumindest im von der Stadtverwaltung veröffentlichten und regelmäßig aktualisierten Baustellenkalender. „Wir hoffen, dass es schneller geht“, sagt Jürgen Mutz vom Tiefbauamt der Stadt. Genauere Prognosen sind erst möglich, wenn das ganze Ausmaß der Schäden im Untergrund deutlich wird. Angerichtet wurden die von einem Wasserrohrbruch, der sich im Frühjahr ereignet hat. Der akute Schaden sei damals zügig repariert worden. Allerdings hat das damals ausgetretene Wasser wohl Schäden im Erdreich hinterlassen, so dass sich die Stadt nun an eine „Untergrundverbesserung nach Wasserschaden“ macht, wie dem Baustellenkalender zu entnehmen ist. Damit habe man eigens bis in die weniger verkehrsreiche Sommerzeit gewartet, sagt der Experte vom Tiefbauamt. Wie groß der betroffene Bereich ist, lasse sich erst nach den nun stattfindenden Grabungen sagen, so Mutz.

Betreiber der beschädigten Wasserleitung bezahlt Reparatur

Aktuell bedeutet das für Autofahrer, die stadteinwärts unterwegs sind, dass sie sich auf zwei Fahrspuren an der ebenfalls zwei Fahrspuren in Anspruch nehmenden Baustelle vorbeizwängen müssen. Der rechte Fahrstreifen dient zusätzlich auch noch als Abbiegespur in die Türlenstraße. Das Straßennetz war an dieser Stelle im Zusammenhang mit dem Milaneo-Neubau und der Ausweitung der Wolframstraße bis zum Sommer 2015 auf Vordermann gebracht worden. „Es schmerzt, die gerade erst gemachte Straße schon wieder aufreißen zu müssen“, sagt Mutz. Kleines Trostpflaster für die Stadt: Für die Schadenbehebung muss wohl der Betreiber der im Frühjahr leckgeschlagenen Leitung aufkommen. Für die Autofahrer ist das allerdings kein Trost: Sie stehen vor allem in der morgendlichen Hauptverkehrszeit in der auch ohne Baustelle schon stark belasteten Heilbronner Straße im Stau.

Nach Abschluss der Umbauarbeiten im Sommer 2015 hatte die Stadtverwaltung Kritik auf sich gezogen, weil veränderte Ampelschaltungen in diesem Bereich zähen Verkehr auf der Heilbronner Straße verursacht hatten. Das Rathaus erklärte damals, Einschränkungen wegen eines Wasserrohrbruchs seien ursächlich für die langen Staus in Richtung Innenstadt.