Die Kreisstraße zwischen Echterdingen und Stetten wird wie vorgesehen im Sommer saniert. Eine Diskussion um eine Reduzierung der Straßenbreite ist beendet.

Leinfelden-Echterdingen - Das Projekt stand kurzzeitig auf der Kippe, obwohl es bereits seit Monaten vorbereitet wird. Nun aber ist „in enger Abstimmung mit der Stadt Leinfelden-Echterdingen ein Kompromiss gefunden worden“, sagt der Chef des Straßenbauamts des Landkreises Esslingen, Thorsten König, auf Anfrage unserer Zeitung. Er geht nun fest davon aus, dass die Arbeiten an der Kreisstraße 1226 zwischen Echterdingen und Stetten kurz vor den Sommerferien beginnen können. Mit einem Abschluss sei zum Ende der Sommerferien zu rechnen. Derzeit läuft die Ausschreibung.

 

Schon früh im Jahr hatte die Stadtverwaltung von L.-E. den Technischen Ausschuss (TA) über die geplanten Straßenbauarbeiten informiert – auch deshalb, weil das 840 000 Euro teure Projekt mit einer über mehrere Wochen andauernden Unterbrechung der Verbindung einhergehen wird. Der Verkehr muss einschließlich mehrerer Buslinien umgeleitet werden.

Planung mehrfach angepasst

Der Landkreis hat seine ursprüngliche Planung wegen der beabsichtigten Verbreiterung des östlich der Straße verlaufenden Geh- und Radwegs inzwischen mehrfach angepasst. Der Erweiterung wären – so der erste Plan – circa 30 Obstbäume zum Opfer gefallen. Diese waren vor Jahren wohl zu nah am Weg gepflanzt worden.

Das wollte das Technische Dezernat unter der Leitung der Ersten Bürgermeisterin Eva Noller nicht hinnehmen und handelte mit dem Straßenbauamt einen Kompromiss aus. Dieser sah vor, der Kreisstraße 20 Zentimeter abzuknapsen. Dann wäre für einen normgerechten Geh- und Radweg sowie für die Obstbäume ausreichend Platz gewesen. Doch dagegen liefen die Freien Wähler im Ausschuss Sturm. „Mit nur noch sechs Meter Straßenbreite entsteht ein deutlich höheres Gefahrenpotenzial“, argumentierte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Walter Vohl. Wegen des noch laufenden Grunderwerbs hatte sein Kollege Karl Kizele Zweifel, ob der Termin zu halten sei.

Noller äußerte sich in der Diskussion über das Umsägen von Obstbäumen „erstaunt, dass Sie das so lässig sehen“ und sprach sich strikt dagegen aus: „Es wäre schmerzhaft, die Bäume im besten Alter wegzunehmen.“

Stadträte suchen nach einem Ausweg

Mehrere Stadträte suchten nach einem Ausweg. Jürgen Kemmner (LE-Bürger/FDP-Fraktion) wollte wie auch andere Mandatsträger wissen, ob man die Obstbäume versetzen kann, um den Raum zu gewinnen. Andreas Waibel, stellvertretender Leiter des Amts für Umwelt, Grünflächen und Tiefbau, legte allerdings die Stirn in Falten: „Es ist schwierig, etwa 20 Jahre alte Obstbäume zu verpflanzen.“

Eine Lösung wurde in der Sitzung nicht gefunden, der Termin für die Straßensanierung schien auf der Kippe zu stehen. Nach einer erneuten Intervention beim Straßenbauamt des Kreises Esslingen liegt nun eine Planung vor, die mehreren Interessen gerecht wird. Die Straße bleibt – auch auf Drängen der Feuerwehr und der SSB – 6,50 Meter breit. Und die Bäume bleiben unangetastet. „Ich denke, jetzt ist allen gedient“, sagt Bürgermeisterin Noller dazu.

25 Zentimeter für den Geh- und Radweg

Wie das gelungen ist, erklärt Thorsten König so: „Wir machen den Trennstreifen neben der Fahrbahn schmaler.“ Dabei gewinnen die Straßenbauer 25 Zentimeter, die sie dem Geh- und Radweg zuschlagen werden. Der bleibt dann mit 2,25 Meter Breite zwar unter der Norm von 2,5 Meter, befindet sich laut König aber im Rahmen der Toleranz.