Seit wenigen Tagen stehen die Verbotsschilder: Große Laster dürfen nicht mehr auf der Ortsdurchfahrt von Remseck-Hochberg unterwegs sein. So soll die Luft in der Stadt verbessert werden.

Remseck - Es ist nur ein kleines Schild am Straßenrand, aber ein großer Schritt für Remseck: Seit Kurzem stehen am Ortseingang des Stadtteils Hochberg die neuen Tafeln, die großen Lastwagen die Durchfahrt auf der Hauptstraße verbieten. Auf Höhe des Einkaufscenters in der Heilbronner Straße und nahe des Alexandrinen-Platzes werden die Brummi-Fahrer darauf aufmerksam gemacht, dass sie ihre Laster mit einem Gewicht von mehr als 7,5 Tonnen nicht mehr durch die Ortsmitte lenken dürfen. Das freut den Remsecker Oberbürgermeister Dirk Schönberger, auch wenn er glaubt, dass es noch eine Weile dauern wird, bis wirklich gar kein Schwerlastverkehr mehr in Hochberg unterwegs ist: „Die meisten Navigationsgeräte brauchen Zeit, bis die neue Regelung übernommen ist.“

 

Nötig wurden die Schilder, weil seit dem Jahresanfang ein Luftreinhalteplan für Remseck gilt. Den hat das Regierungspräsidium Stuttgart (RP) aufgestellt, nachdem bereits vor Jahren an mehreren Stellen in der Stadt zu viele Luftschadstoffe gemessen wurden. Um das Klima zu verbessern, wurde zusätzlich zum Lkw-Durchfahrverbot in Hochberg komplett Remseck in die Ludwigsburger Umweltzone eingebunden. Seit wenigen Tagen dürfen daher nur noch Autos mit grüner Plakette an der Frontscheibe einfahren.

Die neue Ampel in Neckarrems kommt wohl am 1. Juli

So sehr man sich im Rathaus über die neuen Verbotsschilder freut: der Weg dahin war holprig und mit Ärger gepflastert. So kam der Reinhalteplan ein Jahr zu spät aus Stuttgart, zudem war der Stadt ein, wenn auch befristetes, Lkw-Verbot auf der stark befahrenen Remstalstraße in Neckarrems in Aussicht gestellt worden. Dieses kippte das RP dann wieder – wohl vor allem, weil es massive Beschwerden aus den Nachbarkommunen gab. Dort befürchtete man den Ausweichverkehr. Der Remsecker Gemeinderat verabschiedete daraufhin einstimmig eine Protestnote, allein: eine rechtliche Handhabe hat die Stadt nicht.

Stattdessen soll eine neue Ampel den Stau auf der Remstalstraße aus bewohntem Terrain hinaus auf das freie Feld verschieben. Laut Auskunft der RP wird die Ampel wohl wie geplant am 1. Juli in Betrieb gehen. Zu diesem Zeitpunkt stellen die Straßenmeistereien auch in Neckarrems aller Voraussicht nach neue Schilder auf: Zusätzlich zur Ampel soll ein Tempo-30-Limit auf der Remstalstraße kommen.

Um den Nutzen der neue Lastwagen-Sperre zu testen, wird die Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz in den kommenden zwölf Monaten die Luft in Hochberg testen. So wurde in der Hauptstraße ein Apparat installiert, der die Schadstoffpartikel sammelt. Auch an anderen Stellen in der Stadt werden die Abgase in der Luft getestet. Die Ergebnisse liegen laut Remsecks Erstem Bürgermeister Karl-Heinz Balzer aber erst im Frühjahr 2018 vor. Dann könne man sehen, wann Grenzwerte überschritten wurden.