Für den Umbau zweier Kreuzungen an der Solitudestraße ist im kommenden Doppelhaushalt kein Geld vorgesehen. In zwei Jahren sollen für die Maßnahmen erneut Mittel beantragt werden.

Weilimdorf - Mit oberster Priorität hatte die Stadtverwaltung den Kreisverkehr an der Engelbergstraße für den Haushalt 2016/17 angemeldet. 961 000 Euro wurden für den Umbau der Kreuzung Solitude-/Engelbergstraße/Spechtweg veranschlagt, bereitgestellt wird das Geld im kommenden Doppelhaushalt indes nicht. „Wir hatten große Hoffnungen, doch leider kam der Kreisverkehr nicht durch“, sagt Jochen Hutt, Leiter der Abteilung Straßen und Verkehr im Tiefbauamt. Dennoch ist die Maßnahme damit noch nicht endgültig vom Tisch. „Wir werden in den nächsten Haushaltsberatungen sicher einen neuen Anlauf nehmen“, sagt Hutt.

 

Dabei hat das Vorhaben schon mehrere Anläufe hinter sich: Bereits 2011 hatten die Fraktionen von FDP und Freien Wählern darauf verwiesen, dass schon seit mehreren Jahren eine baureife Planung für den Umbau vorliege, und erfolglos Geld für die Maßnahme beantragt. Zwei Jahre später hatte die Verwaltung den Kreisverkehr mit erster Priorität zum Doppelhaushalt angemeldet, zudem gab es entsprechende Haushaltsanträge von den Grünen und der CDU. „Die Bereitstellung der notwendigen Mittel wurde immer wieder verschoben“, monierten die Christdemokraten damals. Im März 2014 schließlich wies die Verwaltung darauf hin, dass die Sanierung der Kreuzung mit Mitteln aus dem Budget für den Straßenunterhalt unumgänglich werde, wenn im Haushalt kein Geld für den Umbau in einen Kreisverkehr bereitgestellt werde. Sowohl die Fahrbahnbeläge als auch die Ampel seien in einem Zustand, der eine grundlegende Erneuerung erfordere, hieß es damals.

„Wir werden nun den Straßenzustand in Augenschein nehmen und dann die weiteren Planungen für die kommenden beiden Jahre festlegen“, sagt Jochen Hutt. Es gehe darum, die Verkehrssicherheit zu erhalten – und zwar sowohl hinsichtlich der Ampel als auch des Straßenzustands. „Die Maßnahmen, die unumgänglich sind, werden wir durchführen.“ Schon in der Vergangenheit wurden an der Kreuzung nur Ausbesserungsarbeiten durchgeführt, erklärt Weilimdorfs Bezirksvorsteherin Ulrike Zich: „Wir sind davon ausgegangen, dass der Kreisverkehr kommt.“ Sie begrüßt daher, dass das Tiefbauamt an dem Vorhaben festhalten will.

Auch am Kreisverkehr am Löwen-Markt soll festgehalten werden

Auch am Löwen-Markt muss weiter auf den Kreisverkehr gewartet werden: 1,75 Millionen Euro hatte das Tiefbauamt für die Umgestaltung des Löwenplatzes und den Umbau der Kreuzung Engelberg-/Pforzheimer/Rennstraße beantragt. Beschlossen wurden allerdings nur 583 000 Euro für eine kleine Lösung. Der Platz samt Kiesbett wird umgestaltet, die Kreuzung bleibt – zumindest vorerst: „Wenn es die Umstände erlauben, werden wir den Kreisverkehr zum nächsten Doppelhaushalt wieder anmelden“, sagt Jochen Hutt. Zunächst habe man aber den klaren Auftrag, den Umbau der Kreuzung und die Sanierung des Löwenplatzes getrennt voneinander vorzunehmen. Derzeit werde die Umgestaltung des Kiesbetts vorbereitet und ein Zeitplan erstellt. „Wir gehen jetzt in die Ausführungsplanung“, sagt Hutt. Nach aktuellem Stand ist der Baubeginn am Löwenplatz auf Anfang 2017 veranschlagt.

Auch wenn zunächst nur der Platz saniert werde, sei ein Umbau der Kreuzung weiterhin möglich, sagt Hutt. Damit stößt er in Weilimdorf auf offene Ohren. Ulrike Zich verweist darauf, dass der Kreisverkehr Voraussetzung für die angedachte Verlegung der Bushaltestelle von der Glemsgaustraße an den Löwen-Markt sei. Und auch Eckhardt Binder vom örtlichen Bund der Selbstständigen (BDS) hofft, dass die Kreuzung über kurz oder lang noch umgebaut wird. Zunächst ist er aber froh, dass zumindest die kleine Lösung kommt, in einem offenen Brief hat er sich für die beschlossene Aufwertung des Ortszentrums bedankt. „Es wäre schön, wenn man noch mal mit den Geschäftsleuten am Löwen-Markt Kontakt aufnimmt, bevor man die Planungen umsetzt“, sagt der BDS-Vorsitzende gegenüber der Nord-Rundschau.