Der Bezirk begibt sich auf Fußverkehrs-Check, um das Gehen künftig angenehmer und sicherer zu gestalten. Dieser Check ist Teil eines vom Land Baden-Württemberg geförderten Projektes, bei dem 15 Kommunen in der Fußverkehrsförderung unterstützt werden.

Aus den Stadtteilen: Kathrin Wesely (kay)

S-West - Welche Stellen im Westen sind für Fußgänger brenzlig? Wo werden sie zu lange zwischen zwei Ampeln auf Verkehrsinseln „geparkt“? Und wo kommen sich Radler und Fußgänger gefährlich nah? Solche Problemzonen sollen im Westen diese Woche ermittelt werden. Gemeinsam mit geladenen Vertretern verschiedener Interessensgruppen – darunter Eltern kleiner Kinder, Blinde und Senioren – nimmt die Verwaltung gewissermaßen eine Straßen-Inspektion vor, um eine möglichst repräsentativen Einschätzung der verkehrlichen Situation zu erhalten.

 

Dieser sogenannte Fußverkehrs-Check ist Teil eines vom Land Baden-Württemberg geförderten Projektes, bei dem 15 Kommunen in der Fußverkehrsförderung unterstützt werden. Bürger, Politik und Verwaltung sollen dabei die Situation vor Ort diskutieren. Die Stadt Stuttgart nimmt mit den Stadtbezirken S- Süd und S-West daran teil.

Workshop und Begehungen

Der Fußverkehrs-Check setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Er begann bereits im September mit einem Auftaktworkshop, bei dem Vertreter aus Politik und Verwaltung, der Verbände sowie Bürgern die Strecken der Begehungen sowie die dortigen Problematiken besprochen haben. Man einigte sich unter anderem auf Themen wie Straßenbahnsteige, Gehwegbreiten, Parkplätze auf dem Gehweg, Bordsteinabsenkungen und die Trennung von Rad- und Fußverkehr. Im Oktober nun folgt die Begehung der Schwabstraße zwischen Bebel– und Reinsburgstraße, wobei vor Ort die konkreten Schwachstellen ermittelt und mögliche Lösungsansätze diskutiert werden.

„Im Anschluss werden auf dieser Basis Maßnahmenvorschläge zur Fußverkehrsförderung entwickelt, die auf einem Abschlussworkshop vorgestellt und erörtert werden“, erklärt Möhrle. Das Dortmunder Fachbüro Planersocietät werde den gesamten Prozess begleiten und mit dem fachlichen Blick von außen neue Impulse in die Diskussion einbringen – nicht nur in Stuttgart, sondern in sämtlichen teilnehmenden Kommunen. Die Landeshauptstadt ist eine von 15 Kommunen in Baden-Württemberg, die vom Landes-Verkehrsministerium unter insgesamt 60 Bewerbern für den Fußverkehrs-Check ausgewählt wurden.

„Fußverkehr ist ein bedeutsames Thema für die bisher in unserem Verkehrsalltag benachteiligten Bevölkerungsgruppen, zum Beispiel für Kinder und Senioren. Wir müssen hier die Sicherheit erhöhen und die Lebensqualität stärken“, erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann bei der Auftaktveranstaltung Ende Juli in Stuttgart. In Anbetracht des großen Andrangs bei der Ausschreibung ist das Ministerium von seinem Motto „Zehn Kommunen, zwei Füße, eine Idee“ abgewichen und habe schließlich einfach 15 Städte ausgewählt. „Fußverkehr ist die Basismobilität für alle“, sagte Verkehrsminister Hermann. Neben Stuttgart sind aus der Region Fellbach, Filderstadt und Göppingen vertreten.