Der Verkehrsversuch für die westliche Steiermärker Straße/Linzer Straße endet am 25. März. Die nächste Testphase könnte allerdings bald folgen. Die Bezirksbeiratsfraktionen der CDU, FDP und Freien Wähler haben einen entsprechenden Antrag vorbereitet.

Feuerbach - Politisches Fingerhakeln gehört an Aschermittwoch zum üblichen sprachlichen Repertoire der Volksvertreter. Aber auch vor Gemeinderatswahlen – letztere finden in Stuttgart am 25. Mai statt – ist diese sportliche Disziplin ein weit verbreitetes Phänomen.

 

Auch im Bezirksbeirat ist der Wahlkampf derzeit allgegenwärtig. Das ist auch nicht verwunderlich. Schließlich stehen derzeit nicht weniger als acht Mitglieder des Feuerbacher Gremiums auf den Listen für die anstehenden Stuttgarter Kommunalwahlen – auch wenn sie dort meist nur unter ferner liefen rangieren.

Aber sei es drum. Ein passendes Thema zum verbalen Schlagabtausch ist trotzdem schnell gefunden. Die Verkehrsführung im Bereich der Steiermärker und Linzer Straße taugt dazu allemal. Sie bietet in Feuerbach den Stoff für eine neverending Story. Und sie ist garantiert ein publikumswirksamer Blockbuster, der die betroffenen Anwohner meist wie ein Magnet in die Zuschauerreihen der sonst eher schlecht besuchten Bezirksbeiratssitzungen zieht.

Der Verkehrsversuch endet am 25. März

Zur Vorgeschichte: Mit hauchdünner Mehrheit sprachen sich vor zwei Jahren die Mitglieder für einen Verkehrsversuch im Bereich westliche Steiermärker Straße/Linzer Straße aus. Sieben zu sechs ging die Abstimmung damals aus. Ein Vertreter enthielt sich der Stimme. Mit dieser knappen und durch eine abweichlerische CDU-Stimme unverhofft zustande gekommenen Majorität gelang es damals den Vertretern der SPD, Grünen und SÖS/Linke, für die Steiermärker Straße probeweise eine neue Durchfahrtsregelung einzuführen.

Am 25. März diesen Jahres endet dieser Verkehrsversuch. Nun folgt die Fortsetzung der endlosen Geschichte: Denn was Grün-Rot kann, schafft Schwarz-Gelb allemal. Frei nach diesem Motto kündigten die Sprecher der Bezirksbeiratsfraktionen der CDU, FDP und Freien Wählern in der vergangenen Sitzung schon mal vorab in einem gemeinsamen Antrag an, dass man mit einer entsprechenden Mehrheit in Kürze den Spieß verkehrsführungsmäßig umzudrehen gedenke.

Genauer gesagt: CDU, FDP und Freie Wähler fordern nun, an der besagten Kreuzung probeweise die freie Fahrt in alle drei Richtungen zu gewähren. „Im Kreuzungsbereich Steiermärker Straße (östliche Steiermärker Straße – aus Richtung Kerschensteinerschule) und Linzer Straße ist ab dem 1. Mai 2014 das Abbiegen in die Linzer Straße uneingeschränkt nach rechts und nach links, sowie das Überqueren der Linzer Straße geradeaus in die Steiermärker Straße zu gestatten“, heißt es in dem Antrag.

CDU, FDP und Freie Wähler fordern neuen Verkehrsversuch

Gleichzeitig verlangen die Fraktionssprecher Dirk Teichmann (CDU), Wolfgang Voelker (FDP) und Jochen Heidenwag (Freie Wähler) von der Verwaltung, die westliche Steiermärker Straße wieder in beide Fahrtrichtungen zwischen Salzburger Straße, dem so genannten „Vogel-Ei“ bei den Vogel-Garagen und der Linzer Straße befahrbar zu machen: „Diese Regelung wird für die Dauer von einem Jahr befristet und gilt ab der regelgerechten Beendigung des vorangegangen Verkehrsversuches“, heißt es weiter in dem Antrag.

Nichts zu überstürzen, fordern dagegen die Befürworter des jetzigen Versuchs. Es sei wohl nicht sinnvoll, eine neue Regelung einzuführen, bevor der alte Verkehrsversuch noch nicht ausgewertet sei und ohne zu wissen, wie sich dieser, auch was die Verkehrszahlen angehe, entwickelt habe, argumentieren sie. Die politische Gegenseite wittert wiederum ein Spielchen auf Zeit und will eine derartige Hinhaltetaktik keineswegs akzeptieren.

Doch Bezirksvorsteherin Andrea Klöber drückt jetzt selbst aufs Tempo. Vergangenen Freitag hat sie bereits mit Verkehrsplaner Stephan Oehler telefoniert. Der stellvertretende Leiter des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung soll noch vor Ablauf der Frist des ersten Verkehrsversuches Bericht erstatten. In der Sitzung des Bezirksbeirates am Dienstag, 18. März, wird er über Ergebnisse und Zahlen berichten. Danach soll über den Antrag von CDU, FPD und Freie Wähler abgestimmt werden. Fortsetzung folgt.