Familie, Bildung, Soziales : Michael Trauthig (rau)

In der Tat sind die pädagogischen Anforderungen groß – bei 17 Führerscheinklassen und einer Kundschaft, die vom Schulabbrecher bis zum Einser-Abiturienten reicht. Bressensdorf will nicht die Hände in den Schoß legen. Er schlägt vor, die Schulung etwa durch moderne Lehrpläne zu verbessern. Auch mehr Nachtfahrten in der Fahrschule wären eine Möglichkeit, gingen aber ins Geld. Und Bressensdorf plädiert dafür, den Führerschein mit 17 auszuweiten. Dieses Angebot wirkt nämlich für die Verkehrssicherheit bisher wie ein Zaubermittel. Wer daran teilnimmt, macht zwar mit 17 den Führerschein, muss aber bis zum 18. Geburtstag immer einen erfahrenen Beifahrer an seiner Seite haben.

 

20 Prozent weniger Unfälle und deutlich weniger Verkehrsverstöße habe diese Gruppe von begleiteten Fahranfängern, bilanziert die Psychologin Großmann. Keine andere Maßnahme verbessere die Situation so stark. Allerdings machen heute nur 40 Prozent der Führerscheinnovizen mit. Und die lassen sich auch nur durchschnittlich 7,5 Monate begleiten. „Die Möglichkeiten sind also lange nicht ausgeschöpft “, schließt die Psychologin. Auch sie möchte mehr Leute für dieses Vorgehen gewinnen und die Lernphase verlängern. Bressensdorf kann sich gar einen Führerschein mit 16 vorstellen: „Wir lassen Leute in diesem Alter auch schon Züge fahren.“

Praktiker zweifeln am Sinn von Verboten

Andere Experten denken derweil daran, auch Fahrneulingen über 18 Jahren anfänglich Auflagen zu machen. Man könnte ihnen die besonders gefährlichen Nachtfahrten verbieten, ihnen eine separate Geschwindigkeitsbegrenzung auferlegen oder gar einen älteren Aufpasser als Beifahrer vorschreiben. Auch ließe sich die Probezeit für Führerscheinneulinge von zwei auf vier Jahre verlängern. Doch sind solche Einschränkungen angemessen? Lassen sie sich von der Polizei überwachen? Praktiker in dem Arbeitskreis zweifeln, ob Verbote wirklich weiterhelfen. Sie setzen auf Aufklärung über die Schwere von Unfallfolgen und Bewusstseinsbildung. Auch der ADAC-Mann Chiellino propagiert lieber eine „Feedbackphase“. Nach der Führerscheinprüfung gäbe es dann verpflichtend ein Fahrsicherheitstraining, „Rückmeldefahrten“ und professionelle Beratung: „Die jungen Fahrer sollen ihre Grenzen erkennen.“ So liegen am Ende der Diskussion zwar viele Vorschläge auf den Tisch, aber der Mut, Weitreichendes gleich zu fordern, fehlt den Fachleuten dann doch.

Einstweilen wollen sie prüfen lassen, ob der Führerschein mit 16 oder Feedbackmodelle sinnvoll sein können. Sie beschießen ferner allgemein, die Verkehrserziehung zu verbessern. Und sie sind im Grundsatz einig: Qualität habe ihren Preis, aber der Führerschein müsse bezahlbar bleiben.

Begleitetes Fahren wirkt Wunder

In der Tat sind die pädagogischen Anforderungen groß – bei 17 Führerscheinklassen und einer Kundschaft, die vom Schulabbrecher bis zum Einser-Abiturienten reicht. Bressensdorf will nicht die Hände in den Schoß legen. Er schlägt vor, die Schulung etwa durch moderne Lehrpläne zu verbessern. Auch mehr Nachtfahrten in der Fahrschule wären eine Möglichkeit, gingen aber ins Geld. Und Bressensdorf plädiert dafür, den Führerschein mit 17 auszuweiten. Dieses Angebot wirkt nämlich für die Verkehrssicherheit bisher wie ein Zaubermittel. Wer daran teilnimmt, macht zwar mit 17 den Führerschein, muss aber bis zum 18. Geburtstag immer einen erfahrenen Beifahrer an seiner Seite haben.

20 Prozent weniger Unfälle und deutlich weniger Verkehrsverstöße habe diese Gruppe von begleiteten Fahranfängern, bilanziert die Psychologin Großmann. Keine andere Maßnahme verbessere die Situation so stark. Allerdings machen heute nur 40 Prozent der Führerscheinnovizen mit. Und die lassen sich auch nur durchschnittlich 7,5 Monate begleiten. „Die Möglichkeiten sind also lange nicht ausgeschöpft “, schließt die Psychologin. Auch sie möchte mehr Leute für dieses Vorgehen gewinnen und die Lernphase verlängern. Bressensdorf kann sich gar einen Führerschein mit 16 vorstellen: „Wir lassen Leute in diesem Alter auch schon Züge fahren.“

Praktiker zweifeln am Sinn von Verboten

Andere Experten denken derweil daran, auch Fahrneulingen über 18 Jahren anfänglich Auflagen zu machen. Man könnte ihnen die besonders gefährlichen Nachtfahrten verbieten, ihnen eine separate Geschwindigkeitsbegrenzung auferlegen oder gar einen älteren Aufpasser als Beifahrer vorschreiben. Auch ließe sich die Probezeit für Führerscheinneulinge von zwei auf vier Jahre verlängern. Doch sind solche Einschränkungen angemessen? Lassen sie sich von der Polizei überwachen? Praktiker in dem Arbeitskreis zweifeln, ob Verbote wirklich weiterhelfen. Sie setzen auf Aufklärung über die Schwere von Unfallfolgen und Bewusstseinsbildung. Auch der ADAC-Mann Chiellino propagiert lieber eine „Feedbackphase“. Nach der Führerscheinprüfung gäbe es dann verpflichtend ein Fahrsicherheitstraining, „Rückmeldefahrten“ und professionelle Beratung: „Die jungen Fahrer sollen ihre Grenzen erkennen.“ So liegen am Ende der Diskussion zwar viele Vorschläge auf den Tisch, aber der Mut, Weitreichendes gleich zu fordern, fehlt den Fachleuten dann doch.

Einstweilen wollen sie prüfen lassen, ob der Führerschein mit 16 oder Feedbackmodelle sinnvoll sein können. Sie beschießen ferner allgemein, die Verkehrserziehung zu verbessern. Und sie sind im Grundsatz einig: Qualität habe ihren Preis, aber der Führerschein müsse bezahlbar bleiben.