Das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung hat ein Verkehrskonzept für das Sportgebiet Waldau entwickelt. Es sieht unter anderem vor, dass der Guts-Muths-Weg nur noch in Richtung Fernsehturm befahren werden darf. Zum Ärger von Markus Dettinger, Pächter der Vereinsgaststätte des TSV 07.

Degerloch - Wenn es nach Markus Dettinger ginge, hätten die Stuttgarter Kickers nur Heimspiele. Ein Spiel im Gazi-Stadion auf der Waldau hat nämlich eine Verkehrsführung zur Folge, die dem Pächter der Vereinsgaststätte des TSV 07 im Wortsinn entgegenkommt. Denn dann wird der Guts-Muths-Weg vom Fernsehturm aus zur Einbahnstraße. Doch die Stadt plant eine andere Verkehrsführung für die Waldau: Nach dem Verkehrsführungskonzept des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung sollen Autofahrer auf dem Guts-Muths-Weg künftig nur noch in Richtung Fernsehturm steuern dürfen. Das ist einer von fünf Bausteinen, die das Sportgebiet Waldau attraktiver werden lassen sollen: ein verkehrsarmer Bereich zwischen der Eiswelt, der geplanten Sporthalle am Georgiiweg und der Haltestelle Waldau, die Verbreiterung des Gehwegs am Keßlerweg, die Möglichkeit, von Stuttgart-Ost kommend in den Georgiiweg einzubiegen, außerdem eine Tiefgarage unter der neuen Sporthalle am Georgiiweg – und eben die Einbahnregelung des Guts-Muths-Weg.

 

Dettinger fürchtet, dass sein Lokal am Guts-Muths-Weg 12, das er selbst als „die abgelegenste Vereinsgaststätte auf der Waldau“ bezeichnet, damit völlig ins Abseits gerät. „Mir erschließt sich nicht, was die Einbahnstraßenregelung in Richtung Fernsehturm bringen soll“, sagt Dettinger. Er hat sich an Arne Seyboth vom Stadtplanungsamt gewandt und ihm seine Bedenken mitgeteilt: Ein nur in eine Richtung befahrbarer Guts-Muths-Weg ist nach Ansicht Dettingers nicht geschäftsfördernd für das Waldhotel, das Ristorante da Fernando und eben die Vereinsgaststätte TSV 07 – zumindest, wenn es ab der Kreuzung mit dem Georgiiweg nur in Richtung Jahnstraße und damit weg von der TSV 07-Gaststätte geht.

Eventuell ein Schild zum Trost

Der Stadtplaner Arne Seyboth gibt zu, dass die Gäste, die Markus Dettingers Wirtschaft von Degerloch aus ansteuern, nach dem neuen Verkehrskonzept eine etwas längere Anfahrt in Kauf nehmen müssen, nämlich über die Mittlere Filderstraße und den Georgiiweg. Ansonsten verändere sich für den Wirt aber nichts. Dettingers Wunsch nach einem Schild, das auf die Gaststätte hinweist, will Seyboth weitergeben. Allerdings könne das nicht schon an der Jahnstraße aufgestellt werden.

Die Beschlussvorlage für das Verkehrskonzept wird am 13. Oktober im Sportausschuss besprochen. Danach berät der Bezirksbeirat Degerloch dazu, voraussichtlich in der Sitzung am 27. Oktober. Anschließend entscheidet der Umwelt- und Technikausschuss.