Auf den Fildern ist die Verkehrsleitstelle der Stadt seit Jahren blind. Das soll sich aber ab Ende November ändern, wenn neue Kameras und Sensoren aktuelle Daten liefern.

Stuttgart - Die auf den Fildern „blinde“ Integrierte Verkehrsleitzentrale (IVLZ) der Landeshauptstadt kann demnächst endlich durchblicken: Bis Ende November sollen alle 19 Kameras und die rund 60 in die Fahrbahndecken eingelassenen Sensoren an die Verkehrleitstelle in Bad Cannstatt angeschlossen sein und wichtige Daten in Echtzeit liefern. Dann sei jeder Sensor auch mit einem speziellen Steuergerät verbunden und die aktuellen Verkehrsdaten könnten über das von der EnBW betreute städtische Datennetz zur Leitstelle an der Mercedesstraße fließen, heißt es im Tiefbauamt. Mit den elektronischen Fühlern soll das Verkehrsaufkommen zwischen Möhringen und Vaihingen, auf der Nord-Süd-Straße sowie auf der B 27 zwischen der Landhauskreuzung und dem Degerlocher Albplatz ermittelt werden. Die für diesen Ausbau der IVLZ nötigen 900 000 Euro hatte der Gemeinderat im Doppelhaushalt 2014/2015 bereitgestellt.

 

Erste Ausschreibung ohne Angebote

Eigentlich hätte der Aufbau Ende 2015 abgeschlossen sein sollen. „Wir mussten aber die Ausschreibung für die Technik wiederholen, weil in der ersten Runde keine Angebote eingegangen sind“, sagt Wolfgang Hertkorn, der Leiter der Abteilung Verkehrsmanagement und Verkehrstechnik im Tiefbauamt. Inzwischen seien alle 19 Kameras an 16 Standorten an die IVLZ angeschlossen und lieferten gute Bilder. „Und bei den in die Fahrbahnen eingelassenen Sensoren sind die Abschlussarbeiten im Gang“, ergänzt Hertkorn. Eine Signalbaufirma verbinde die Fühler bis Ende des Monats mit den Verkehrsrechnern in Vaihingen und in Degerloch. „Die sind so sensibel, dass sie einen Golf von einem Audi unterscheiden können“, ergänzt Hertkorn.

Bald aktuelle Bilder über die Verkehrslage

Vor vier Monaten war noch kein einziger Sensor mit der Verkehrsleitstelle verbunden. Damals liefen auch erst Bilder von fünf der 19 neuen Verkehrskameras an den Arbeitsplätzen der IVLZ-Operatoren – zu wenig, um den Verkehr effektiver zu steuern oder gar Staus zu vermeiden.

Die Operatoren in der IVLZ freuen sich, dass sie in Kürze endlich mehr Bilder und Daten aus dem stark befahrenen Filderbereich erhalten. ,,Für uns ist es ein großer Vorteil, die schwierige Verkehrssituation auf den Fildern auf unseren Bildschirmen genau beobachten zu können“, sagt IVLZ-Chef Ralf Thomas. Erst mit genauen Daten über die aktuelle Verkehrslage sei es möglich, frühzeitig steuernd einzugreifen.