Die alte B 27 ist für zwei Wochen halbseitig gesperrt, weil ein Hang ins Siebenmühlental bei Echterdingen abgerutscht ist.

Echterdingen - Ein abgerutschter Hang hat Folgen. Für die Dauer von günstigstenfalls zwei Wochen ist die alte B 27 zwischen Echterdingen und der Seebruckenmühle halbseitig gesperrt. Der Verkehr wird auf einem Abschnitt wenige hundert Meter vor dem Wanderparkplatz mit einer Baustellenampel geregelt.

 

„Es hat eine Rutschung an der talseitigen Böschung gegeben“, nennt eine Sprecherin des Stuttgarter Regierungspräsidiums auf Anfrage den Grund, warum seit Montag eine Ampel den Verkehr regelt und Warnbaken einen Baustellenbereich abgrenzen. Arbeiter haben bereits am Morgen einen Zementsilo aufgerichtet.

Schaden wird analysiert

Zurzeit befinden sich die Experten der beim Regierungspräsidium angesiedelten Verkehrsabteilung noch bei der genauen Schadensanalyse. „Wir müssen ermitteln, wie groß der betroffene Bereich ist“, sagt die Behördensprecherin. Dazu müsse ein Bagger auch am Hang Grabungsarbeiten durchführen.

Die Straße selbst hat nach ersten Erkenntnissen der Fachleute durch den Hangrutsch noch keinen Schaden genommen. Die kurzfristig anberaumten Arbeiten sollen verhindern, dass die Fahrbahn zusätzlich noch in Mitleidenschaft gezogen wird. Das wäre aus der Sicht der Behörde nicht wünschenswert, denn erst vor genau zwei Jahren war die Straße auf dem etwa 2,8 Kilometer langen Abschnitt zwischen Echterdingen und dem Wanderparkplatz aufwendig saniert worden.

Abschnitt ohne starres Tempolimit

Seitdem gilt auf dem kurvenreichen Abschnitt von der Filderhöhe hinunter ins Siebenmühlental kein starres Tempolimit mehr. Bergauf warnt nur noch eine Tafel die Autofahrer vor einer „kurvenreichen Strecke“, bergab fehlt zurzeit ein solcher Hinweis. Die Folge der nicht durch Schilder limitierten Höchstgeschwindigkeit ist: Autofahrer müssen ihr Tempo an die jeweilige Situation anpassen. Versprochen haben sich die Polizei und das Ordnungsamt der Stadt Leinfelden-Echterdingen davon zurückgehende Unfallzahlen. Dieser Effekt ist jedoch nicht eingetreten. Sowohl 2011 als auch 2012 musste die Polizei auf dieser Strecke zu jeweils fünf Unfällen ausrücken. Im aktuellen Jahr wurden bereits drei Karambolagen registriert. Von 2010 bis dato wurden 16 Unfälle aufgenommen. „In neun Fällen war nicht angepasste Geschwindigkeit die Ursache“, sagt Michael Schaal von der Polizeidirektion Esslingen. Erst vor einigen Wochen hatte die Feuerwehr bei einem zeitaufwendigen Einsatz ein Auto aus dem Wald bergen müssen, das wegen überhöhter Geschwindigkeit aus der Kurve geflogen war.

Weil die Mehrzahl der Unfälle im Winter passierte, will Schaal nicht von übermäßiger Raserei auf der Strecke sprechen. „Wenn unsere Experten das feststellen, reagieren wir sofort und fordern die Anordnung einer Geschwindigkeitsbegrenzung“, sagt Schaal. Derzeit sieht er dafür aber „keinen Bedarf“. Die aktuelle Baustelle darf übrigens nur mit Tempo 50 passiert werden.