Dirk Schönberger, seit 1. Oktober Oberbürgermeister in Remseck, arbeitet sich gerade ein und hat sich gleich in seiner ersten Gemeinderatssitzung mit dem Dauerthema Brücken und Verkehr befasst. Warum die Zusage des Landes zur Sanierung der Hochberger Brücke keine große Begeisterung in Remseck auslöst, erklärt der OB im Interview.

Remseck – - Dirk Schönberger, seit 1. Oktober Oberbürgermeister von Remseck, arbeitet sich gerade ein. Das Dauerthema Brücken hat den 42-Jährigen in seiner ersten Gemeinderatssitzung beschäftigt.
Herr Schönberger, dass die Hochberger Brücke vom Land saniert wird, hat nicht etwa die Verwaltung im Gemeinderat verkündet, sondern der CDU-Fraktionsvorsitzende Steffen Kirsch. Ist die Remsecker Verwaltung denn nicht stolz darauf?
Der Stolz hält sich bei uns in Grenzen. Schließlich wollen wir zwei neue Brücken: eine am Westrand der Neuen Mitte für den innerörtlichen Verkehr, und eine für den überörtlichen Verkehr am Klärwerk in Stuttgart-Mühlhausen. Dafür soll die bestehende Neckarremser Brücke vor allem für Radfahrer und Fußgänger genutzt werden. Bei der Hochberger Brücke war es unsere Intention, sie so zu belassen wie sie ist, und ergänzend einen Steg für Radfahrer und Fußgänger anzubringen. Das frei werdende Geld sollt dann für die Westrandbrücke verwendet werden.
Inwiefern beeinträchtigt die Sanierung der Hochberger Brücke die Neue Mitte und den Bau der gewünschten Brücken?
Auf den ersten Bauabschnitt mit Rathaus und Bürgersaal hat das keine Auswirkungen. Wir haben gerade erst eine Projektgruppe mit Gemeinderäten und Leuten aus der Verwaltung besetzt. Bei den Brücken muss man bedenken: die Westrandbrücke betrifft fünf Landesstraßen, hier muss das Land tätig werden. Die Klärwerksbrücke wäre grundsätzlich eine Bundesstraße – das heißt, der Bund ist zuständig.
Können denn Brücken allein das Verkehrsproblem in Remseck lösen?
Für mich liegt die Antwort in einer nachhaltigen Mobilität. Wir haben einen Zuschuss für eine Pedelec-Station an der Stadtbahn-Endhaltestelle bekommen – das ist auch im Hinblick auf die Interkommunale Gartenschau interessant. Außerdem befürworten wir als Stadt die Planungen einer Schienenverbindung zwischen Ludwigsburg und Waiblingen sehr. Denn jeder, der in einer Stadtbahn sitzt, steht nicht mit dem Auto im Stau.
Auf Facebook und auf Ihrer Internetseite sind Sie äußerst aktiv. So haben Sie kürzlich ein Foto von Ihrer ersten Ausschusssitzung gepostet. Was bezwecken Sie damit?
Mir liegt daran zu zeigen, was ein Stadtoberhaupt macht. Und ich möchte die vielen positiven Dinge, die es in Remseck gibt, nach außen transportieren. Schließlich gibt es schon genug negative Nachrichten – da reicht ein Blick in die Tagesschau.