Am Unfallschwerpunkt Hohenheimer Straße/Max-Lang-Straße in Unteraichen wird – auch auf Druck der Polizei – das Abbiegen geändert. Die Testphase beginnt am 15. Oktober.

Leinfelden-Echterdingen - Die Stadt Leinfelden-Echterdingen ändert zeitgleich mit der Wiederaufnahme des Stadtbahnverkehrs in Unteraichen am Donnerstag, 15. Oktober, die Verkehrsführung an der Kreuzung Hohenheimer Straße/Max-Lang-Straße. Für eine Probephase von zunächst einem Jahr ist dann dort – aus Richtung Stuttgarter Straße kommend – nur noch das Abbiegen nach rechts in die Max-Lang-Straße erlaubt.

 

Das Geradeausfahren und das Linksabbiegen in Richtung Einkaufszentrum ist dann verboten. Wer dorthin wolle, muss über Stuttgarter Straße und Meisenweg zur Max-Lang-Straße bzw. Adlerstraße fahren. Auf diese Änderung macht die Stadtverwaltung in einer Mitteilung aufmerksam.

Seit Jahren ein Unfallschwerpunkt

Im Amt für Sicherheit und Ordnung der Großen Kreisstadt verspricht man sich von dieser Veränderung ein Plus an Sicherheit und einen Rückgang der Unfallzahlen. Die Kreuzung, die gleichzeitig auch von der Stadtbahn gequert wird, zählt seit Jahren zu den Unfallschwerpunkten in der Stadt.

In den vergangenen zehn Jahren hat es an dieser Kreuzung nach Angaben der Stadt insgesamt 43 mal gekracht. Zum Teil seien dabei Menschen schwer verletzt worden. In dieser Zahl seien Zusammenstöße mit Stadtbahnen nicht enthalten. Die meisten Unfälle ereigneten sich beim Geradeausfahren oder beim Linksabbiegen. Die Landespolizeidirektion und das Regierungspräsidium (RP) seien deshalb auf die Stadt zugekommen und hätten Verbesserungen verlangt, teilt die Pressestelle der Stadt mit.

Viele Autofahrer mit der alten Regelung überfordert

Experten sind bei der Analyse der Unfälle zu dem Schluss gekommen, dass die Verkehrsregelung an dieser Kreuzung mit den vielen Fahrbeziehungen, mit Stadtbahnverkehr, Fußgängerüberwegen und Radverkehr, „offenbar viele Verkehrsteilnehmer überfordert“, heißt es in der Mitteilung weiter. Oft sei dort unklar, wer Vorfahrt hat. Zudem hätten Wartezeiten durch fehlende Lücken im Fahrzeugstrom zu raschem, riskantem Abbiegen verleitet. Die meisten Unfälle gingen auf Vorfahrtsverletzungen zurück.

Die Anforderungen an diese Kreuzung sind hoch: Die Verbindung Hohenheimer Straße – Max-Lang-Straße ist eine Haupterschließungsachse für das überörtliche Verkehrsnetz in Leinfelden. Dort verkehren laut der jüngsten Zählung täglich 10 300 Fahrzeuge. An die nördliche Max-Lang-Straße (Richtung Einkaufszentrum) und die östliche Hohenheimer Straße (geradeaus und zum Helme-Heine-Kinderhaus) wiederum sind wesentliche Teile von Unteraichen angebunden.

Viele Lösungsansätze verworfen

Die SSB fordert seit langem kreuzungsfreie Bahnübergänge in Unteraichen, weil es in der Vergangenheit immer wieder schwere Unfälle mit Stadtbahnbeteiligung gab. Die Landwirtschaft erschließt über diesen Bereich ihre Felder. Über die Kreuzung werden außerdem der Schulweg zur Ludwig-Uhland-Schule und Radwegeachsen geführt.

Gemeinsam mit der Polizei, dem RP und dem Verkehrsbeirat hat die Stadt darüber nachgedacht, wie mehr Sicherheit zu erreichen sei. Verschiedene Lösungen, darunter Einbahnstraßenregelungen, Kreisverkehr oder auch eine Vollverampelung, wurden verworfen. Rückstaus und auch Verkehrsverlagerungen wollte man vermeiden. Während der einjährigen Probezeit wird nun die Entwicklung der Unfallhäufigkeit beobachtet und ausgewertet.