15 Millionen Euro hat der Neubau eines Parkhauses am Feldberg gekostet – doch nicht nur an Spitzentagen wird nach wie vor wild geparkt – mit Auswirkungen auf die Skifahrer.

Baden-Württemberg: Heinz Siebold (sie)

Feldberg - Mit dem Schnee sind jetzt auch die Skitouristen auf den Feldberg gekommen – in großer Zahl auch mit dem Auto. Das im Dezember 2016 neu eröffnete Parkhaus hat am zeitweiligen Verkehrschaos auf der 1493 Meter hohen Schneeinsel im Schwarzwald nichts Wesentliches geändert. Nach wie vor parken die meisten Skitouristen längs der Bundesstraße 317 zwischen Grafenmatt und Seebuck. Und so wie in jedem Winter mussten Abschleppwagen wieder besonders dreiste Falschparker aus dem Weg räumen. Anfang März verteilte die Polizei an einem einzigen Tag 500 Strafzettel, 50 Fahrzeuge wurden abgeschleppt.

 

Ohne nachhaltige Wirkung, denn die entstandene Lücke wird alsbald geschlossen, wenn die Polizei weg ist. Insbesondere die Skibusse finden zwischen den beidseitig der Straße geparkten Autos im Kernort Feldberg oft kein Durchkommen mehr, so dass die darin sitzenden Skifahrer lange Verzögerungen auf sich nehmen müssen, bis sie endlich auf die Piste kommen. Es wird deshalb erwogen, Parken auf einer Straßenseite komplett zu verbieten.

Die Parkerei ist eine einfache Rechenaufgabe

Parken auf dem Feldberg ist eine einfache Rechenaufgabe, die bereits vor dem 15 Millionen Euro teuren Neubau leicht zu lösen war: Wenn Hochbetrieb ist, bringen etwa 2300 Autos einen großen Teil der bis zu 9000 Skitouristen am Tag während der Saison auf das einzig schneesichere Skigebiet nördlich der Alpen. 1230 Parkplätze bietet das Parkhaus am Seebuck, wenige Schritte vom Sessellift entfernt. Doch bis Ende Februar – Weihnachten und Silvester blieben praktisch schneefrei – war das Parkhaus nur an neun Tagen voll belegt. Das hängt auch damit zusammen, dass es kein Parkleitsystem und zu wenige Hinweisschilder gibt. Wer von der Bundesstraße 317 zum Seebuck abbiegt, weiß nicht, ob im Parkhaus noch ein Platz frei ist oder nicht.

Bürgermeister: Man muss sich an das Parkhaus gewöhnen

Die Beschilderung sei „nicht rechtzeitig fertig geworden“, räumt der Feldberger Bürgermeister, Liftverbundchef und Schwarzwälder Skipräsident Stefan Wirbser ein. Die Behinderungen auf der Bundesstraße seien aber nur dann ein Problem, wenn starker Schneefall herrscht. Sonst nicht. Die Autofahrer müssten sich eben erst an das Parkhaus gewöhnen. Die Probleme werde man bald lösen.

Muss man, denn der Unmut der mit dem Bus anreisenden Skitouristen wächst. Sie zahlen das Parkhaus über die Liftkarte mit. Die Garantiesumme von 800 000 Euro pro Jahr an den Betreiber wird die Gemeinde Feldberg auf Grund des schneearmen Winters in dieser Saison nicht einspielen, zahlen muss sie gleichwohl.