In Gablenberg sind die Fahrzeuge, die durch die Gablenberger Hauptstraße und die benachbarten Straßen fahren, gezählt worden. Ein Ergebnis: 80 Prozent der Autos sind Durchgangsverkehr. Übermäßigen Schleichverkehr durch die Nachbarstraßen, wie von den Anwohnern beklagt, sehen die Stadtplaner durch die Zählung nicht bestätigt.

S-Ost - Durch die zum Teil enge Gablenberger Hauptstraße fahren so viele Autos, dass sich die Lust zum Einkaufsbummel dort in Grenzen hält. Allerdings sind es weniger Fahrzeuge, als die Anwohner dort subjektiv empfinden. Das ist eines der Ergebnisse der Verkehrszählung, die im Sommer in der Gablenberger Hauptstraße und den umliegenden Straßen durchgeführt wurde. Dabei gab es durchaus einige überraschende Erkenntnisse – die aber von einigen Gablenbergern angezweifelt werden.

 

Viele Berufspendler fahren morgens und abends durch

Der Verkehr wurde an insgesamt acht Kreuzungen gezählt: Wagenburgstraße/Gablenberger Hauptstraße; Gablenberger Hauptstraße/Neue Straße; Pflasteräckerstraße/Bergstraße; Klingenstraße/Libanonstraße; Klingenstraße/Teichstraße; Libanonstraße/Gablenberger Hauptstraße; Aspergstraße/Schwarenbergstraße; Libanonstraße/Schwarenbergstraße. Gezählt wurde an Werktagen außerhalb von Ferienzeiten in der Regel zwischen 5 und 22 Uhr.

Ein Hauptaugenmerk lag auf dem Durchgangsverkehr durch Gablenberg, für den vermutlich vor allem Berufspendler verantwortlich sind. Von fast 7000 Fahrzeugen, die pro Tag an der Wagenburgstraße beziehungsweise der Talstraße in die Gablenberger Hauptstraße abbiegen, kommen noch etwa 5600 am Schmalzmarkt an, sind also eindeutig dem Durchgangsverkehr zuzuordnen. Ermöglicht wurden diese Ergebnisse durch die Auswertung von Videoaufzeichnungen an den beiden Messpunkten, als Zeitspanne für die Durchfahrt wurden maximal fünf Minuten anberaumt. Fahrzeuge, die bis dahin den zweiten Messpunkt nicht passiert hatten, wurden nicht in diese Kategorie eingeordnet. Insgesamt wurden am Anfang der Gablenberger Hauptstraße in der Zeit von 5 bis 22 Uhr in beide Fahrtrichtungen insgesamt mehr als 13 000 Fahrzeuge gezählt. Zum Vergleich: In der dort beginnenden Talstraße waren es rund 22 000 Fahrzeuge.

Mehr als 150 Lastwagen pro Tag

Ein weiteres Ziel der Zählung war die Beobachtung des Schwerverkehrs, der durch Gablenberg fährt. Vor sieben Uhr morgens wurde keine relevante Schwerverkehrsbelastung festgestellt. Von sieben bis neun Uhr wurden 52 Lastwagen gezählt, von zwölf bis 14 Uhr 61. Jeweils 85 Prozent davon waren dem Durchgangsverkehr zuzurechnen. Von 14.30 bis 16.30 Uhr befuhren 33 Lastwagen die Strecke, 91 Prozent davon fuhren durch. Es handelte sich dabei überwiegend um Fahrzeuge mit 3,5 bis 7,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht, die meisten von ihnen fuhren vom Neckar kommend in Richtung Filderebene.

Auf Zweifel stießen die Ergebnisse im Bereich der Klingen-/Libanon-/Berg- und Pflasteräckerstraße, oder besser gesagt die daraus gezogenen Schlussfolgerungen. Aus Richtung Bergstraße kommen an der Libanonstraße rund 500 Fahrzeuge an, über die Klingenstraße fahren in Richtung Neue Straße etwa 1000 Fahrzeuge. Aus der Tatsache, dass nur etwas mehr als 100 Fahrzeuge aus Richtung Libanonstraße in Richtung Bergstraße fahren, wurde geschlossen, dass das Verkehrsaufkommen vor allem durch Parksuchverkehr verursacht wird. In Verbindung mit dem Quell- und Zielverkehr folgern die Verkehrsplaner wiederum, dass sich der Schleichverkehr in dem Gebiet insgesamt und vor allem auf der Klingenstraße in Grenzen hält.

Auch aus den Ergebnissen für die Pflasteräckerstraße aus und in Richtung Hornbergstraße glauben die Fachleute herauslesen zu können, dass dort kein Schleichverkehr feststellbar sei. Das sorgte bei der Präsentation der Ergebnisse im Büro des Stadtteilmanagements bei einigen Besuchern, die in dem Bereich wohnen, für ungläubiges Kopfschütteln. Allerdings dürfen bei solchen Zählungen die Autokennzeichen aus Datenschutzgründen nicht erhoben werden, was genauere Aussagen dazu verhindert.