Die 13-jährige Maria-Brigitte Hanselmann aus Freiburg ist mittlerweile seit zwei Wochen verschwunden. Sie soll mit dem 53 Jahre alten Bernhard Haase zusammen sein. Die Polizei fahndet international nach ihnen.

Freiburg - Die Mutter macht sich Sorgen und die ganze Region drückt die Daumen, dass dieses Drama gut ausgeht: Die 13-jährige Maria-Brigitte Henselmann aus Freiburg ist – wie berichtet – mittlerweile seit zwei Wochen verschwunden. Sie soll mit dem 53 Jahre alten Bernhard Haase aus Blomberg in Nordrhein-Westfalen unterwegs sein. Bernhard Haase soll einen weißen Schäferhund dabei haben und fährt unter Umständen einen grauen Skoda mit dem Kennzeichen LIP-VM 36. Das Mädchen und der Mann hatten sich vor einem Jahr im Internet kennengelernt, wobei der Mann sein Alter offenbar nicht verschwieg. Seitdem hätten sie sich regelmäßig getroffen. Die Namen und Daten wurden von der Polizei bekannt gegeben.

 

Per Haftbefehl gesucht

Seit Anfang Mai sind beide nun verschwunden und die Polizei fahndet international nach ihnen. Denn auch wenn die Minderjährige freiwillig mitgegangen ist, wird der 53-Jährige per Haftbefehl gesucht, weil er sich möglicherweise der Kindesentziehung in einem besonders schweren Fall und des sexuellen Missbrauchs schuldig gemacht haben könnte. Von einer Bedrohung geht die Polizei derzeit allerdings nicht aus, nachdem sie die Internetkorrespondenz ausgewertet hat, sondern von einer Liebesbeziehung. Das Landeskriminalamt (LKA) ist eingeschaltet, ein Sprecher wertet diesen und in der letzten Zeit bekannt gewordene ähnliche Vorgänge als bedauerliche Einzelfälle. Bereits im vergangenen Jahr waren in Baden-Württemberg Mädchen mit Internetbekanntschaften durchgebrannt, aber bald wieder nach Hause zurückgekehrt. Wo und wann das war, will das LKA aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht sagen.

Durch das Internet ist der aktuelle Fall über Freiburg hinaus bekannt geworden. Medien, auch Aufrufe in Facebook, haben die Fahndungsmeldung international verbreitet, was Kinder- und Jugendpsychologen nicht unproblematisch finden, weil der so aufgebaute Druck eine Umkehr der Ausreißer eher erschweren würde. Die Freiburger Polizei hat bestätigt, dass bisher mehr als 50 Hinweise eingegangen seien, ein entscheidender sei jedoch nicht dabei gewesen. Die Ermittler stünden in engem Kontakt mit der Mutter des Kindes. Die Polizei nimmt Hinweise unter Telefon 0761/8824884 entgegen.