Inzwischen ist raus, wer die Altartücher in der katholischen Kirche in Heumaden beschmiert hat. Es waren Kinder aus dem Stadtteil. Die Erwachsenen haben mit ihnen gesprochen. Größere Konsequenzen soll die Sache diesmal nicht haben.

Heumaden - Er habe einige sehr ernste Gespräche geführt, sagt Jens Kraske, der Leiter des Café Alberta in Riedenberg. Zu der Jugendeinrichtung gehört auch der Kindertreff Wilde 13 an der Bildäckerstraße. Er liegt nur unweit der Heumadener Thomas-Morus-Kirche an der Korianderstraße. Sie wurde im Januar sowohl außen als auch innen beschmiert. Auf einem Altartuch wurde eine Liste mit Namen hinterlassen, die von Kindern verfasst schien. Die Vermutung lag nahe, dass diese auch den Kindertreff besuchen.

 

Jens Kraske bestätigt dies nun. Die Namen der Kinder, die das Altartuch bekritzelt haben, seien ihm bekannt. Er habe mit ihnen gesprochen und ihnen die Konsequenzen ihres Handelns vor Augen geführt. „Ich gehe davon aus, dass so etwas nicht mehr vorkommt“, sagt Kraske. Der Einrichtungsleiter nennt die Schmierereien eine Dummheit, hinter der keine böse Absicht stecke.

Respektvoller Umgang mit dem Glauben

Den Kindern sei nicht klar gewesen, dass sie die Gefühle der Gläubigen verletzt haben. Dies den Kindern und Jugendlichen klarzumachen, sei nicht so schwierig gewesen. „Wir reden oft über Religion. Beispielsweise weil einige unserer Kinder muslimisch sind und kein Schweinefleisch essen. Dann geht es darum, wie ein respektvoller Umgang mit dem Glauben anderer aussieht“, sagt Kraske.

Den Umgang mit den Schmierern habe er mit dem Kirchengemeinderat abgesprochen. Einig seien sich alle gewesen, dass die Kinder aufgeklärt werden sollten, warum ihr Verhalten nicht akzeptabel sei.

Jens Kraske ist sich mit den Vertretern der Gemeinde übrigens auch einig in der These, dass es keinen Zusammenhang gibt zwischen den Kritzeleien innerhalb des Gotteshauses und den Graffiti an einem Baucontainer direkt neben der Kirche. Kraske glaubt, dass an dem Container ältere und erfahrenere Sprayer am Werk gewesen sind. „Das sieht eher professionell aus“, sagt der Leiter der Kinder- und Jugendeinrichtungen. Dass beide Schmierereien kurz nacheinander geschehen sind, müsste dann ein Zufall sein.