Mehrere Menschen haben es gesehen: In der Körsch schwamm, was in der Körsch nicht schwimmen sollte. Klopapier, Damenbinden und anderer Abfall. Die Stadt entschuldigt sich für den Zwischenfall. Schuld war ein verstopfter Abfluss.

Plieningen - Die Plieningerin traute ihren Augen nicht: In der Körsch, an der sie wohnt, schwammen Klopapier, Binden und andere Dinge, die dort nicht hingehörten. Vergangenen Montag beschwerte sich die Frau bei der Bezirksbeiratssitzung über einen „Riesengestank“ an dem Bach. Und auch Thomas Plagemann, der für die Grünen im Bezirksbeirat sitzt, ist von Nachbarn auf die Verschmutzung angesprochen worden.

 

Hartmut Klein, der Leiter der Abteilung Klärwerke und Kanalbetrieb der Stadtentwässerung Stuttgart, weiß von dem Vorfall und bedauert ihn. Der Grund dafür sei eine Verstopfung des Abflusses im Plieninger Regenüberlaufbecken, das sich noch im Bau befindet, sagt er. Sein Kollege Ekkehardt Schäfer, der Leiter der Abteilung Entwässerung, erklärt: „Das Becken ist im Rohbau fertig, es fehlt allerdings noch die elektro- und maschinentechnische Ausstattung.“

Abfluss war verstopft

Seit Anfang 2014 fließt durch das Becken nahe der Paracelsusstraße Abwasser, das dann zur Kläranlage weitergeleitet wird. Regenwasser wird ebenfalls in dem Becken aufgefangen, aber durch einen zweiten Abfluss in die Körsch geleitet.

Bei dem Zwischenfall vergangene Woche wurde der Abfluss zur Kläranlage durch Bauschutt verstopft. Dadurch floss das Becken über und sowohl Regen- als auch Abwasser gelangten in den Bach. Wie der Bauschutt in das Becken gelangte, sei unklar, sagt Schäfer.

Bürger machten die Stadtentwässerung bereits am 15. Juni auf den Dreck aufmerksam. Daraufhin wurden die Körsch und das Becken gereinigt.

In Zukunft soll die derzeit noch fehlende Technik verhindern, dass sich derlei unschöne Szenen wiederholen. Im Januar 2016 soll das Becken entsprechend ausgerüstet werden.