Ein Hebamme steht im Verdacht, im Münchner Klinikum Großhadern vier Mütter beinahe getötet zu haben. Jetzt überprüfen auch ihre früheren Arbeitgeber, ob sie möglicherweise auch dort ihr Unwesen trieb.

Ein Hebamme steht im Verdacht, im Münchner Klinikum Großhadern vier Mütter beinahe getötet zu haben. Jetzt überprüfen auch ihre früheren Arbeitgeber, ob sie möglicherweise auch dort ihr Unwesen trieb.

 

München/Kiel - Nach der Verhaftung einer Hebamme wegen versuchten Mordes an vier werdenden Müttern in München forschen frühere Arbeitgeber nach möglichen Unregelmäßigkeiten. Es lägen derzeit keine Hinweise auf Auffälligkeiten vor, teilte am Montag das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in Kiel mit. Dort war die Frau von 2001 bis Ende März 2004 drei Jahre lang ausgebildet worden, danach arbeitete sie bis Juli 2007 befristet als Vertretungskraft.

„Rein vorsorglich wird eine umfassende Überprüfung aller Entbindungen, bei denen die Hebamme beteiligt war, vorgenommen“, teilte das Kieler Klinikum mit. Es sei aber bisher nichts Ungewöhnliches bekannt und es habe auch keine Warnungen an das Krankenhaus in München gegeben.

Bis Juni 2012 war die heute 33-Jährige dann im hessischen Bad Soden im Krankenhaus beschäftigt. Dort hatte es schon am Wochenende geheißen, das Krankenhaus arbeite mit Hochdruck daran, „die Umstände von deren Tätigkeit in der Klinik wie auch die des Ausscheidens vollumfänglich aufzuklären“.

Die kinderlose Hebamme, die danach am Münchner Universitätsklinikum Großhadern arbeitete, soll vier Frauen bei Kaiserschnitt-Geburten das blutverdünnende Mittel Heparin in die Infusion gemischt haben. Sie konnten nur mit notfallmedizinischen Maßnahmen gerettet werden. Die Hebamme wurde am 18. Juli festgenommen. Sie wies die Vorwürfe zuerst zurück und machte dann keine Aussage mehr.