Er soll seine Mutter geschlagen, getreten und gewürgt haben: vor dem Stuttgarter Landgericht muss sich ein 26 Jahre alter Mann aus Möglingen wegen versuchten Totschlags verantworten.

Wegen eines gewalttätigen Angriffs auf die eigene Mutter muss sich seit Donnerstag ein 26 Jahre alter Mann aus Möglingen vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. Angeklagt ist der Mann wegen versuchten Totschlags, denn die Staatsanwaltschaft ist davon überzeugt, dass er bei den körperlichen Misshandlungen den Tod seiner Mutter zumindest billigend in Kauf genommen habe. Er soll die Frau mehrfach ins Gesicht geschlagen, gewürgt und ihr gegen den Oberkörper getreten haben, zudem soll er ihr den Absatz eines Stöckelschuhs gegen den Kopf geschlagen haben. Die Mutter kam mit Rippenbrüchen, Schädelprellungen und Platzwunden in eine Klinik.

 

Die Ursache für den Gewaltexzess ist bislang rätselhaft. Die Tat ereignete sich am 7. Mai spät am Abend. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft war der Angeklagte„erheblich alkoholisiert“, als es vor der gemeinsamen Wohnung in Möglingen zum Streit kam. Die Mutter habe ihm „aus Angst vor Schlägen“ den Zutritt verweigert, daraufhin sei die Situation eskaliert. Nachbarn hörten Schreie und riefen die Polizei. Eine drei Stunden später genommene Blutprobe ergab bei dem 26-Jährigen den Wert von 1,18 Promille Alkohol.

Der Angeklagte will sich nicht äußern, zeigt dann aber Reue

Der Angeklagte machte am ersten Verhandlungstag weder Angaben zu seiner Biografie noch zum Tathergang – ob sich daran im Verlauf des Prozesses etwas ändert, ist nicht abzusehen. Seine Verteidigerin erklärte, zum jetzigen Zeitpunkt sei der 26-Jährige aufgrund seiner psychischen Verfassung nicht in der Lage, sich vor Gericht zu äußern. Ihr Mandant leide schwer unter der Situation, habe Panikattacken und müsse Medikamente nehmen.

Gegen Ende sagte der Angeklagte dann allerdings doch etwas – und zeigte, zumindest indirekt, Reue. Er habe in den vergangenen Monaten viele Briefe an seine Mutter geschrieben. „Ich habe einfach nur Angst, dass sie mir das nie verzeihen kann“, sagte er unter Tränen. Der Prozess wird am 13. November fortgesetzt.