Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat sich für eine Begnadigung eines verurteilten Soldaten ausgesprochen. Ein Militärgericht in Tel Aviv verurteilte den israelischen Soldaten am Mittwoch wegen Totschlags.

Tel Aviv - „Ich unterstütze die Begnadigung von Elor Asaria“, schrieb der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Mittwochabend auf Facebook. „Es ist ein schwieriger und schmerzlicher Tag für uns alle - vor allem für Elor und seine Familie, unsere Soldaten und Zivilisten, mich eingeschlossen.“

 

Asaria hatte einen verletzt am Boden liegenden palästinensischen Attentäter im März 2015 mit einem Kopfschuss getötet. Ein Militärgericht in Tel Aviv verurteilte ihn am Mittwoch wegen Totschlags. Asaria habe aus Rache für einen verletzten Kameraden gehandelt, sagte die Vorsitzende Richterin Maja Heller.

Verkündung des Strafmaßes innerhalb eines Monats

Die Verkündung des Strafmaßes wird innerhalb eines Monats erwartet. Asaria drohen bis zu 20 Jahre Haft. Der Todesschuss in Hebron war von einem palästinensischen Mitarbeiter der Menschenrechtsorganisation Betselem gefilmt worden.

Eine Begnadigung müsste von Staatspräsident Reuven Rivlin ausgesprochen werden. Sein Büro teilte am Mittwoch mit, dass ein entsprechendes Gesuch nur von Asaria selbst, einem engen Verwandten oder seinem Anwalt gestellt werden könne.

Auch mehrere Regierungsmitglieder kündigten am Mittwoch an, sich für eine Begnadigung Asarias einzusetzen, darunter der ultrarechte Erziehungsminister Naftali Bennett.