Es ist eine große Chance für den VfB Stuttgart: Am Freitag in Mainz und danach gegen Augsburg kann er sich auf einem Europapokal-Platz festsetzen.

Stuttgart - Zuletzt hat Bruno Labbadia viel Zeit vor dem Videogerät verbracht. Der Trainer des VfB Stuttgart verfolgte gebannt den Mehrteiler, der den Titel tragen könnte: „Gut gespielt und doch verloren“. So jedenfalls hat Labbadia den FSV Mainz 05 bei der intensiven Analyse erlebt. „Der Gegner ist definitiv besser als sein Tabellenplatz“, lautet deshalb auch das Fazit Labbadias, der im neuen Stadion des Bundesliga-Fünfzehnten morgen (20.30 Uhr) ein Doppel-i-Spiel erwartet: interessant und intensiv. Ganz so wie das 1:1 am Samstag gegen Borussia Dortmund.

 

Trotz dieses Unentschiedens stellt Labbadia einen Unterschied im Vergleich mit dem Meister heraus. „Dortmund kann wie der FC Bayern mit einem anderen Selbstverständnis an Aufgaben in der Bundesliga herangehen. Wir dagegen müssen immer hundert Prozent geben, sonst gibt es nichts zu holen“, sagt Labbadia. Stichwort Unterschied. Als Grund dafür, dass der Saisonstart viel besser verlief als in der Vorsaison, hat der VfB-Trainer die Planungssicherheit in der Abwehr ausgemacht. „Vor einem Jahr gab es ständig Wechsel in der Viererkette, jetzt herrscht Kontinuität, die Stabilität bedeutet“, sagt Labbadia und macht damit den nach seinem Ermüdungsbruch wieder genesenen Innenverteidiger Georg Niedermeier zunächst einmal wenig Hoffnung auf Einsätze von Beginn an.

Bei Labbadias Betonung der Kontinuität ist davon auszugehen, dass er in Mainz dieselbe Mannschaft beginnen lässt wie gegen Dortmund, die er noch einmal für ihren Auftritt lobt. „Ich hoffe, diese Leistung ist auch ein Ansporn; so gut wie die Mannschaft in den letzten Tagen trainiert hat, glaube ich nicht, dass sie sich jetzt zurücklehnt“, sagt Labbadia, der bei der Pressekonferenz dann doch noch etwas Neues über Mainz erfährt. Dass in dieser Saison nämlich schon drei Busfahrer ihre Mannschaften an das alte Stadion am Bruchweg chauffierten, wie ein Fernsehjournalist vermeldet. „Das passiert uns ganz sicher nicht“, verspricht Labbadia, „ich kenne mich in der Gegend aus, das neue Stadion ist in der Nähe des Europakreisels.“ Und Fredi Bobic rechnet damit, dass es auch auf dem Rasen rundgeht. „Wir müssen die Stimmung auf den Rängen in uns aufsaugen“, sagt der Manager.

Mainz: Wetklo– Pospech, Bungert, Noveski, Fathi – Baumgartlinger, Polanski, Soto – Malli – Allagui, Choupo-Moting.

Stuttgart: Ulreich – Boulahrouz, Tasci, Maza, Molinaro – Kvist, Kuzmanovic – Harnik, Hajnal, Okazaki – Cacau.

Schiedsrichter: Winkmann (Kerken).