In der ersten Halbzeit gegen Borussia Mönchengladbach schien die Taktik von VfB-Trainer Hannes Wolf gut aufzugehen – doch das änderte sich nach der Pause. Wir analysieren das Spiel in unserer Fünferkette.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Mönchengladbach - Der VfB Stuttgart hat auch sein drittes Auswärtsspiel in der noch jungen Bundesligasaison verloren, diesmal bei Borussia Mönchengladbach. Den VfB-Sportvorstand Michael Reschke wirft die 0:2 (0:0)-Niederlage am Niederrhein aber nicht um. „Mit Berlin, Schalke und Gladbach hatten wir bisher auswärts dicke Brocken“, sagte Reschke: „Jeder Erfolg wäre daher ein Bonuspunkt gewesen.“

 

Spielidee: Die Null muss stehen! Was nach dem ehemaligen VfB-Trainer Huub Stevens klingt, war beim 0:2 (0:0) der Stuttgarter im Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach durch zwei Tore von Raffael (57., 74. per Strafstoß) allerdings der Matchplan des aktuellen Cheftrainers Hannes Wolf. In der ersten Halbzeit schien diese Taktik gut aufzugehen. „Wir standen hinten sehr gut“, urteilte der Verteidiger Timo Baumgartl.

In der Tat ließ der vom stark aufspielenden Mittelmann Benjamin Pavard organisierte Fünferriegel des VfB gegen die im Ballbesitz überlegenen Gladbacher kaum etwas zu. Doch nach einer Unachtsamkeit war der Borusse Raffael nach der Pause plötzlich völlig frei im Stuttgarter Strafraum – und traf zum 1:0. „Damit ist unser Plan nicht mehr aufgegangen“, sagte der VfB-Sportvorstand Michael Reschke.

Spielentscheidend: 11:8 Torschüsse für den Aufsteiger, dazu eine mit 55 Prozent gewonnene Zweikampfquote sind ein Beleg dafür, dass der VfB tief im Westen durchaus etwas hätte mitnehmen können. Mal wieder wurde der erste dicke Fehler der bis dahin defensiv gut gestaffelten Stuttgarter böse bestraft. Das war, als sich beim 1:0 durch Raffael nach einer Flanke von rechts im VfB-Strafraum ein großes Loch auftat, welches der Gladbacher Spielmacher zum Führungstreffer nutzte. „Wir nehmen aus diesem Spiel trotzdem viel Positives mit“, sagte Timo Baumgartl.

Spielentscheider: Mit zwei Toren verdiente sich der Brasilianer Raffael das Prädikat „Man of the Match“. Tor Nummer zwei erzielte Raffael nach Vorarbeit des schwach spielenden VfB-Außenverteidigers Dennis Aogo, der bei Gladbachs Thorgan Hazard in der 73. Minute im Strafraum zupackte. Die Folge war ein Strafstoß, den man geben kann, aber nicht muss.

Nach dem 0:2 erspielte sich der VfB noch einige Torchancen, allerdings ohne Erfolg. „Wir wollten eigentlich die ganze Zeit über nach vorne spielen. Aber Wollen und Schaffen sind zwei Paar Schuhe“, sagte der Trainer Hannes Wolf, dem durchaus bewusst ist, dass sein Team in punkto Torgefahr zulegen muss. Nach fünf Spieltagen hat der VfB gerade mal drei Tore erzielt.

Wortspiel: „Wir wollen uns jetzt mit drei Punkten im Heimspiel am Samstag gegen Augsburg die Lebensqualität zurück holen“, sagte der VfB-Stürmer Simon Terodde.

Spielplan Nach zwei 1:0-Heimsiegen über den 1. FSV Mainz 05 und den VfL Wolfsburg sollte der VfB am Samstag vor heimischer Kulisse gegen den FC Augsburg punkten, um nicht in die unteren Tabellenregionen abzurutschen. Dabei setzt der Aufsteiger erneut auf die Unterstützung seiner Fans – trotz der Tatsache, dass sich einige Chaoten in Gladbach durch das Abbrennen von Pyrotechnik daneben benommen haben. „Unsere Anhänger haben uns in den letzten Spielen getragen“, sagt Timo Baumgartl vor der Partie in der Mercedes-Benz-Arena: „Und das wird auch weiter so sein.“

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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