Barça war für den VfB zwei Nummern zu groß: Im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League hat sich der Titelverteidiger mit 4:0 durchgesetzt.

Barcelona - Die Stadionuhr zeigte die 60. Spielminute an, als Lionel Messi die Kollegen zu einer kleinen Stehparty in der Coachingzone des FC Barcelona einlud. Der kleine Zauberer hatte nach einem Hackenzuspiel des Kollegen Dani Alves gerade das 3:0 erzielt und reckte beide Arme in die Höhe. Während sich die Zuschauer von den Sitzen erhoben, klatschten auch die Mitspieler und der Trainer Josep Guardiola anerkennend Beifall.

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Vom Spielfeld aus schauten Pawel Pogrebnjak und Sami Khedira mit den Händen in den Hüften und versteinerten Mienen zu. Denn das vom VfB-Trainer Christian Gross erhoffte "perfekte Spiel" seines Teams hat es bei der 0:4-Niederlage beim Champions-League-Titelträger nicht mal im Ansatz gegeben. Wie bereits in der Saison 2003/2004, damals im Duell mit dem FC Chelsea, ist für die Stuttgarter im Achtelfinale der Champions League Schluss. Der mutlose VfB ist in Barcelona phasenweise gar vorgeführt worden. Denn die überforderte Elf erspielte sich in den gesamten 90 Minuten keine einzige ernsthafte Torchance. "Wir haben nicht das richtige Rezept gefunden", sagte Christian Gross. "Barcelona war eine Klasse besser."

Der VfB begann im Vergleich zum 1:2 auf Schalke leicht verändert: Der Kapitän Matthieu Delpierre rückte wieder ins Team und ersetzte Serdar Tasci, der mit Adduktorenproblemen kurzfristig passen musste. Stefano Celozzi spielte rechter Verteidiger anstelle von Christian Träsch, der Timo Gebharts Platz im Mittelfeld einnahm. Der Barça-Trainer Josep Guardiola musste derweil "auf seinen verlängerten Arm" (Christian Gross) verzichten: Den 1,70 Meter kleinen Xavi zwickte es im rechten Oberschenkel. Der 69,5 Millionen Euro teure Stürmer Zlatan Ibrahimovic saß derweil nur auf der Bank.

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Die Katalanen, die im Hinspiel in Stuttgart (Endstand 1:1) noch viel zu pomadig aufgetreten waren, begannen im heimischen Camp Nou diesmal sofort im Stile eines Champions – und machten mit technisch feinem Kurzpassspiel gewaltig Druck. Zunächst scheiterte Thierry Henry mit einem Schuss an seinem ehemaligen Arsenal-Teamkollegen Jens Lehmann im VfB-Tor (6.). Vier Minuten später wurde auch ein Schuss von Lionel Messi eine sichere Beute des 40-Jährigen.

Dann aber zeigte "la Pulga" (der Floh), der Weltfußballer in Diensten des FC Barcelona, welch großer Künstler er ist: Der VfB verteidigte gegen den Sololauf von Lionel Messi zwar mit drei Mann, doch weder der zu zaghafte Zdravko Kuzmanovic noch Christian Träsch wie auch Stefano Celozzi konnten den Ausnahmekönner aus Argentinien stoppen. Messis Schuss von der Strafraumgrenze landete unhaltbar für Lehmann links oben im Netz – 1:0 (13.).