Vor drei Jahren hat der VfB schon einmal in Bukarest gespielt: damals war es ein trostloses 1:1 gegen Unirea Urziceni. Am Donnerstagabend gegen Steaua verspricht es ganz anders zu werden: prestigeträchtig, stimmungsvoll – und ohne Franz Beckenbauer.

Stuttgart - Nicht einmal halbvoll ist an jenem Septemberabend 2009 das Steaua-Stadion in Bukarest gewesen. Der VfB spielte gegen den rumänischen Meister Unirea Urziceni in der Champions League, Franz Beckenbauer war als TV-Experte mit dabei, es war trotzdem eine sehr fade Angelegenheit. 1:1 stand es am Ende, ein Ergebnis, mit dem beide Mannschaften nicht so richtig zufrieden waren.

 

Jetzt ist der VfB also wieder in Bukarest, und diesmal ist einiges anders. Serdar Tasci, der damals schon nach fünf Minuten den Führungstreffer erzielte, ist neben Arthur Boka der Einzige, der von der 2009er-Mannschaft übrig geblieben ist. Lehmann, Celozzi, Delpierre, Khedira, Hitzlsperger, Hilbert, Gebhart, Marica, Pogrebnjak – das waren die anderen neun Spieler in der Startformation, sie alle haben Stuttgart längst verlassen.

Auch in der Stadt hat sich einiges getan. Die Renovierung der Altstadt ist abgeschlossen, sie erstrahlt in ganz neuem Glanze. Und diesmal ist nicht Urziceni der Gegner, sondern Steaua, der rumänische Rekordmeister. Es ist zwar nicht mehr die Champions League, sondern nur die Europa League – trotzdem findet das Spiel im großen und neu gebauten Nationalstadion statt, einem „wunderschönen Fußballtempel“, wie nicht nur der VfB-Trainer Bruno Labbadia findet. 50 000 Leute, so heißt es, sollen am Donnerstagabend für eine stimmungsvolle Europapokalatmosphäre sorgen.

Einen alten Bekannten trifft immerhin Vedad Ibisevic wieder: Laurentiu Reghecampf, den heutigen Steaua-Trainer, mit dem der VfB-Stürmer einst bei Alemannia Aachen zusammengespielt hat. „Ich erinnere mich gern an die gemeinsame Zeit, er hat als erfahrener Spieler damals immer für gute Stimmung gesorgt und mir als Jungprofi sehr geholfen“, sagt Ibisevic. Auf allzu große Dankbarkeit sollte Reghecampf aber besser nicht hoffen: „Wir wollen unbedingt gewinnen.“