Ein Tor und eine Vorlage: Auch dank der Einwechslung von Alexandru Maxim sichert sich der VfB Stuttgart im Landesderby gegen Freiburg drei wichtige Punkte im Abstiegskampf. Der 23-Jährige bleibt bescheiden.

Ein Tor und eine Vorlage: Auch dank der Einwechslung von Alexandru Maxim sichert sich der VfB Stuttgart im Landesderby gegen Freiburg drei wichtige Punkte im Abstiegskampf. Der 23-Jährige bleibt bescheiden.

 

Stuttgart - Nach seiner starken Leistung gegen den SC Freiburg blieb Matchwinner Alexandru Maxim bescheiden. „Ich weiß nicht, warum ich nicht von Anfang an gespielt habe. Das entscheidet der Trainer. Ich mache meine Arbeit, sobald ich gebraucht werde. Wir müssen nur danach schauen, dass wir uns gegenseitig helfen“, sagte der Rumäne nach dem 2:0 (0:0) seines VfB Stuttgart im Landesderby. Der Club konnte damit die Abstiegsränge der Fußball-Bundesliga verlassen, mit nur noch zwei Zählern Vorsprung auf den Relegationsrang hat Freiburg dagegen an Boden verloren. Maxims Eckball vor dem 2:0 durch Martin Harnik (89. Minute) entschied die Partie endgültig, zuvor hatte der 23-Jährige selbst das wichtige 1:0 geschossen (69.).

Schon beim 1:0 gegen den HSV hatte Maxim getroffen. So einfach wie es aussah, den Ball nach einer klasse Kombination zwischen Ibrahima Traoré und Kapitän Christian Gentner aus wenigen Metern über die Linie zu schieben, sei es aber nicht gewesen. „Alle Tore sind schwierig, glauben Sie mir. Denkt daran, was in Frankfurt war“, sagte Maxim am Samstag zwar lachend, aber mit ernstem Hintergedanken. Denn vor einem Monat hatte der Nationalspieler Rumäniens gegen die Eintracht aus ähnlicher Position beim Stand von 1:0 für Stuttgart das leere Tor nicht getroffen - der VfB verlor 1:2. Zum achten Mal reichte es nach einer Führung nicht zum Sieg.

Wahler: "Wenn dann ein Rückpass kommt, dann bleibt nicht nur mir das Herz stehen"

In nun 29 Spielen ist den Schwaben das elfmal passiert, 28 Punkte wurden so verschenkt. Vor allem späte Gegentore brachten den Traditionsverein vom Neckar oft um den Lohn. „Ich denk mal, das ist einfach in den Köpfen drin. Das geht mir so, das geht jedem so. Wenn die 80. Minute da oben aufleuchtet, dann hat man ein mulmiges Gefühl im Bauch - was kann jetzt noch alles passieren?“, sagte VfB-Präsident Bernd Wahler. „Wenn dann so ein Rückpass kommt, dann bleibt nicht nur mir das Herz stehen“, meinte er mit Blick auf einen katastrophalen Kopfballableger von Rechtsverteidiger Gotoku Sakai. Weil der starke Sven Ulreich im Tor gegen Admir Mehmedi aber die Nerven behielt, wurde der Patzer nicht bestraft (80.).

Auf Chancen wie diese, den Pfostenschuss von Antonio Rüdiger (82.) oder den Lattenkracher von Timo Werner (75.) mussten die 58.500 Zuschauer in der Mercedes-Benz Arena lange warten. Erst mit den Einwechslungen Maxims und Werners nach einer Stunde kam mehr Tempo in ein lange Zeit schwaches Abstiegsduell ohne die erwarteten großen Emotionen im schwäbisch-badischen Derby. „Dafür sind Einwechselspieler auch da“, sagte Gentner. „Dass frische Spieler reinkommen und neue Impulse bringen.“

Pfiffe gegen Ibisevic

Dass der wirkungslose Stürmer Vedad Ibisevic mit gellenden Pfiffen verabschiedet wurde, gefiel dem Kapitän allerdings gar nicht. „Ich finde es in der Situation einfach nicht passend. Wir brauchen alle und jeden. Vedad hat schon eine Menge für den Verein geleistet und wir werden ihn die kommenden Spiele auch brauchen“, sagte Gentner. Trainer Stevens behauptete, er habe die Pfiffe gar nicht gehört.

Viel lieber sprach der 60 Jahre alte Niederländer von „dem kleinen Schritt“, den der VfB dank des erst vierten Heimsiegs der Saison gemacht hat. „Das waren extrem wichtige drei Punkte“, meinte Club-Präsident Bernd Wahler. Vor der kommenden Partie gegen Borussia Mönchengladbach sind die Schwaben nun 15. der Tabelle. „Wenn wir so spielen wie heute, dann wird alles gut“, sagte Maxim. „Noch fünf Endspiele“, meinte Stevens.