Vor dem Heimspiel gegen Schlusslicht Köln hat der VfB gerade mal vier Tore erzielt. Simon Terodde und Daniel Ginczek dürften daher erstmals seit dem Aufstieg gemeinsam in der Startelf stehen.

Sport: Heiko Hinrichsen (hh)

Stuttgart - Die Pforten auf dem Trainingsgelände des VfB blieben in dieser Woche geschlossen, so dass die Fans und Medien anders als sonst komplett draußen bleiben mussten. Doch von dem Verdacht, nach dem auch für ihn persönlich ernüchternden 1:2 von Frankfurt nun als besonders emsiger Taktiktüftler auf dem Platz in Erscheinung getreten zu sein, sprach sich Hannes Wolf gleich mal selbst frei. „Wir wollten nur, dass wir ohne Publikum etwas ungezwungener auf dem Platz kommunizieren können“, sagte der VfB-Cheftrainer, der ja während der Länderspielpause auf zwölf Profis verzichten musste: „Große taktische Übungen waren daher nicht drin.“

 

Zwar will Wolf auch vor dem vierten Heimspiel der Saison gegen das Schlusslicht 1. FC Köln an diesem Freitag wie üblich nichts über seine Aufstellung verraten („Damit würde ich dem Gegner ja meinen Matchplan offen legen“), dennoch muss man kein Prophet sein, um zu erahnen, dass personell und auch taktisch an einigen Stellschrauben gedreht wird beim VfB, der nach sieben absolvierten Bundesligabegegnungen gerade mal vier Tore erzielt hat.

Terodde und Ginczek nutzen die Länderspielpause

Zu viele Faktoren sprechen dafür: Da ist die anhaltende Flaute in der Offensive oder die Tatsache, dass der zweifache Saisontorschütze Chadrac Akolo mit einer Erkältung von seiner Länderspielreise für den Kongo zurückgekehrt ist. Während Akolo und andere fehlten, waren mit Daniel Ginczek und Simon Terodde die beiden Stoßstürmer der ersten Wahl durchgehend vor Ort.

So scheint die Zeit reif, es erstmals in der ersten Liga gemeinsam mit Terodde und Ginczek zu probieren, einer Kombination, die Letzterer aufgrund der Körpergröße und Robustheit der beiden Akteure einmal „den Ochsensturm“ genannt hat. Als Hannes Wolf das Duo Ginczek/Terodde in Liga zwei erstmals gemeinsam ran ließ, ging dies in der Vorsaison beim 0:1 in Fürth zwar grandios schief. Doch für den Trainer ist dies kein Maßstab: „Fürth war ohnehin ein richtig schlechtes Fußballspiel von uns.“

Gegen Köln dürfte Wolf aber nicht nur vorne umbauen, was wiederum an mehreren Faktoren liegt: Emiliano Insua hat seine Muskelverletzung nach einer Risswunde auskuriert und meldet sich fit und spielbereit. Zudem machte Andreas Beck, der mit seiner etwas offensiver zu interpretierende Rolle auf der rechten Außenbahn Probleme hat, in Frankfurt kein gutes Spiel. Obendrein fehlte die Routine des verletzten Kapitäns Christian Gentner in der Hessenmetropole an allen Ecken und Enden, so dass es beim VfB hinter vorgehaltener Hand hieß: Mit Gentner auf dem Platz hätten wir dieses Spiel nicht verloren.

Dennis Aogo könnte ins zentrale Mittelfeld rücken

Während der vielseitig einsetzbare Benjamin Pavard den Istanbul-Rückkehrer Beck auf rechts ersetzen könnte, würde Dennis Aogo auf der Position neben dem giftigen Youngster Santiago Ascacibar mehr Routine in der Spielzentrale des VfB bringen. „Er kann das“, sagt Wolf über Aogo der ein gelernter defensiver Mittelfeldspieler ist. Bleibt lediglich die Frage: Besitzt Wolf den Mut zu so vielen Veränderungen?

VfB Stuttgart - 1. Bundesliga

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