Fredi Bobic war in den vergangenen Tagen auf einem Sportkongress in New York – und will den VfB perspektivisch auf dem amerikanischen Fußballmarkt positionieren.

Stuttgart - Ein bisschen müde ist Fredi Bobic dann schon gewesen, als er am Freitagmorgen wieder in Stuttgart war. Hinter ihm lagen vier Tage in New York, wo der VfB-Manager an einem großen internationalen Sportkongress teilnahm. Dabei ging es ihm auch darum, sein Netzwerk zu erweitern – gerade im Hinblick auf den amerikanischen Fußballmarkt, den Bobic für einen Fußballmarkt mit Zukunft hält, auf dem er den VfB jetzt positionieren will.

 

Damit wäre der Verein in sehr guter Gesellschaft, da beispielsweise der deutsche Rekordmeister FC Bayern gerade ein Büro in New York bezogen hat und Ende Juli eine achttägige US-Tour mit diversen Testspielen absolvieren wird. Ähnliches plante auch Bobic, der den Rahmen für ein zehntägiges Trainingslager Anfang Juli in Chicago schon abgesteckt und für diese Zeit sogar schon einige Testspiele vereinbart hatte. Aber wegen des Abstiegskampfes in der Bundesliga konnte das Vorhaben nicht sofort umgesetzt werden, denn als Zweitligist wäre der VfB kein so willkommener Gast gewesen. Als der Klassenverbleib feststand, waren jedoch die Flüge nach Chicago bereits ausgebucht. „So mussten wir leider absagen“, erklärt Bobic.

Der US-Markt als Einnahmequelle für den VfB?

„Leider“ deshalb, weil er sieht, dass sich in den USA einiges in die richtige Richtung bewegt. Das hat er etwa auch von dem aktuellen US-Bundestrainer Jürgen Klinsmann erfahren, mit dem sich Bobic über dieses Thema unlängst ausgetauscht hat. So weiß er jetzt unter anderem, dass zuletzt gleich in mehreren Bundesstaaten neue Vereine gegründet wurden. Oder dass auch in der Major Soccer League, der höchsten Profiliga, seit einem Jahr 19 Teams vertreten sind statt zuvor 16. Oder dass dann 2015 noch ein Club aus Orlando und der FC New York City dazukommen, der ein Gemeinschaftsprojekt von Manchester City und den New York Yankees ist.

Diese Entwicklung verfolgt Bobic, der meint, dass der Markt in den USA perspektivisch für den VfB sogar neue Einnahmequellen bieten könnte – was momentan noch den Bayern als einzigem deutschen Verein vorbehalten sei. Um diese Möglichkeit vielleicht tatsächlich ausschöpfen und Geld verdienen zu können, ist es für Bobic erforderlich, Flagge vor Ort zu zeigen. Deshalb soll der nun ausgefallene Trip nach Übersee im nächsten Jahr nachgeholt werden – „nach einer für uns hoffentlich etwas ruhigeren Saison“, wie der Manager sagt.