Der 23-jährige VfB-Mittelfeldspieler Alexandru Maxim spricht vor dem Duell gegen Werder Bremen am Samstag über seine Erfahrungen in der Fußball-Bundesliga – und in Spanien.

Stuttgart - - Alexandru Maxim ist zwar erst 23 Jahre alt, aber er hat im Fußball schon vieles erlebt – nicht nur Positives. Daraus hat er offensichtlich seine Lehren gezogen. Momentan ist der Rumäne mit dem VfB Stuttgart im Aufwind.
Herr Maxim, waren Sie schon auf dem Cannstatter Volksfest?
Leider nicht. Bisher hatte ich keine Zeit. Vielleicht gehe ich nach dem Spiel am Samstag gegen Bremen.
Es heißt, Sie feiern gerne mal. Stimmt das?
Ich bin jemand, der Spaß am Leben hat. Ich lache gerne, ich treffe mich gerne mit Freunden, ich bin gerne unter Leuten. Das brauche ich, als Ausgleich ist das ganz wichtig. Das heißt aber nicht, dass ich meinen Job als Fußballprofi locker nehmen würde. Ich weiß genau, wann es ernst wird und wann es Zeit ist, hart zu arbeiten.
Wie schwer ist es, den Verlockungen zu widerstehen, die das Leben für einen Fußballprofi bereithält?
Gerade für einen jungen Spieler ist das nicht immer ganz einfach. Ich habe das als ganz junger Kerl in Spanien selbst erlebt, mit 17, 18 in Barcelona, einer Stadt, in der man auch Blödsinn anstellen kann. Anfangs hat alles gut geklappt, die Leute haben mich gelobt und gesagt, es sei nur eine Frage der Zeit, bis ich groß rauskommen würde. Das habe ich gerne geglaubt.
Und dann?
Habe ich weniger gemacht als nötig, habe auch ein paar verrückte Sachen getan, die man als Profi nicht tun sollte. Ich dachte, alles läuft von alleine, ich habe nicht mehr so konzentriert trainiert. Ich habe Lehrgeld bezahlt und begriffen, dass man ganz schnell weg vom Fenster sein kann, wenn man nicht immer alles gibt.
Würden Sie trotzdem sagen, dass Sie schneller als andere erwachsen geworden sind? Sie haben Ihr Elternhaus schon mit 14 verlassen.
Absolut. Gerade in den schwierigeren Momenten hätte ich mir oft gewünscht, noch jemanden an meiner Seite zu haben, der mich unterstützt. Aber ich war immer ganz alleine und manchmal auch einsam. Inzwischen sehe ich das aber aus einem anderen Blickwinkel und weiß, dass mich gerade diese Situationen weitergebracht haben. Es gibt diesen Spruch: Alle Dinge, die du in der Vergangenheit getan hast, haben aus dir die Person gemacht, die du heute bist. Dazu gehören auch die Fehler, die ich begangen habe. Sonst würde ich jetzt nicht hier sitzen. Alles hat seinen Sinn gehabt.
Auch die schlechte körperliche Verfassung, mit der Sie aus dem Sommerurlaub aus Stuttgart zurückgekehrt sind?
Ich hatte kein Übergewicht, wie es manchmal hieß, damit habe ich nie Probleme. Aber es war meine erste richtige Saisonvorbereitung beim VfB, und da bin ich anfangs in ein körperliches Loch gefallen – mit Verspätung sozusagen.
Inwiefern?
Als ich im Winter zum VfB kam, ging alles rasend schnell. Es hieß am Anfang, ich solle langsam aufgebaut werden. Doch dann waren einige andere Spieler auf meiner Position verletzt und ich wurde sofort gebraucht. Das war einerseits Glück für mich – andererseits habe ich schnell gemerkt, dass der Fußball in der Bundesliga viel schneller, viel körperbetonter ist, als ich es gewohnt war. Ich war zwischendurch völlig kaputt, konnte kaum mehr laufen – und habe versucht, mich trotzdem durchzubeißen. Das hat mich im Sommer eingeholt.