Der VfB kriegt im Abstiegskampf gerade noch einmal die Kurve. Doch das wird auf Dauer nicht reichen. Die Mannschaft steht vor einem notwendigen Umbruch, meint StZ-Sportredakteur Carlos Ubina.

Sport: Carlos Ubina (cu)

Paderborn - Geschafft! Der VfB Stuttgart bleibt erstklassig. Das ist auch die einzige gute Nachricht, die der Fußball-Bundesligist aus dieser vermaledeiten Saison ziehen kann. Eine Saison, die mit Armin Veh als Trainer und Fredi Bobic als Sportdirektor begonnen hat und die nun mit Huub Stevens als Trainer und Robin Dutt gerade noch versöhnlich zu Ende gegangen ist. Dazwischen hat sich der VfB lange Zeit als ein Verein der Bewegungsunfähigkeit gezeigt.

 

Nichts ging voran. Weder sportlich noch strukturell, lediglich die Personen wurden ausgetauscht. Besser wurde es danach nur bedingt: Mit Dutt kehrte in der sportlichen Leitung aber wenigstens Ruhe ein, und mit Stevens hat ein erfahrener Mann alles an Trainerhandwerk und Glück gebraucht, um die Stuttgarter ein zweites Mal an das rettende Ufer zu schleppen.

Stevens als Heilsbringer

Vor allem dem niederländischen Fußballlehrer gebührt Respekt, weil er vielen internen und externen Widerständen getrotzt hat und die Mannschaft noch rechtzeitig umpolen konnte: von einer defensiv extrem anfälligen Elf zu einer Mannschaft, die stürmen kann. Und nimmt man nur die drei letzten Saisonspiele zum Maßstab, als der VfB unter höchstem Druck stand, dann hat die Mannschaft diesen Stresstest bestanden.

Allerdings müssen in eine grundlegende Aufarbeitung der Saison auch die restlichen 31 Spiele eingehen. Und da kommen die Stuttgarter nicht umhin, einen Umbruch im Kader einzuleiten und auf neue, frische Kräfte zu setzen. Denn in dieser Zusammensetzung und Mannschaftsstruktur hat der VfB über mehrere Jahre bewiesen, dass es nur zu einem Platz im Tabellenkeller reicht – und dabei wurde es jede Saison unten enger für den schwäbischen Fußballstolz. Knapper als diesmal geht es nun aber nicht mehr, um erstklassig zu bleiben.