Die letzten 1,9 Kilometer wollen die Dresdner Dynamo-Fans zu Fuß zur Mercedes-Benz-Arena zurücklegen. Die Polizei hat sich auf das Szenario des VfB-Heimspiels am Sonntag akribisch vorbereitet.

Lokales: Wolf-Dieter Obst (wdo)

Stuttgart - Die Ultras von Dynamo werden wohl früh aufstehen. Tausende wollen sich vorwiegend in Kleinbussen auf den Weg nach Stuttgart machen, um sich dort am Sonntag um 10 Uhr zu sammeln. Da sollte der Fan freilich spätestens morgens um fünf losgefahren sein, bei mehr als 500 Kilometern ist man da knapp fünf Stunden unterwegs. Und dann folgt der große Fußmarsch: Wie viele Anhänger es genau sein werden, ist noch unklar. „Jedenfalls können bis zu 600 Krawallmacher darunter sein“, sagt Polizeisprecher Olef Petersen. Die Zahl der Polizisten hält Petersen ebenfalls offen. „Mehrere Hundert Beamte“ werden im Einsatz sein, drei Wasserwerfer stehen parat.

 

In Nürnberg waren es vor ein paar Wochen 5000 Dresdner, die sich auf einen Fußmarsch zum Stadion begeben hatten. Dabei flammte Pyrotechnik auf, ein Dresdner Fan wurde schwer verletzt. Ein solchen Marsch soll es auch in Stuttgart geben. Dazu wollen die Sachsen im Stuttgarter Osten parken – um sich dann auf einem 1,9 Kilometer langen Weg zur Untertürkheimer Kurve aufzumachen.

Wie die Polizei sich mit Wasserwerfern gegen Zusammenstöße zwischen Fans rüstet, sehen Sie im Video:

Beim letzten Besuch gab es keine größeren Vorkommnisse

Für die Ultras von Dynamo ist die Begegnung ein „Europapokal in der Zweiten Liga“. Obwohl die guten alten Zeiten schon lange her sind – die letzten Besuche in Stuttgart waren für Dynamo-Fans sportlich weniger attraktiv. Am 23. September 2015 ging es auf die Waldau, zu den Kickers in Liga drei. Die Polizei verzeichnete in Degerloch keine größeren Vorkommnisse. Dynamo siegte 2:1.

Taktisch ist für die Polizei dieser Aufmarsch zum Stadion das geringere Problem. Ein Pulk lässt sich leichter von gegnerischen Fans trennen, sorgt dafür, dass alles in einigermaßen geordneten Bahnen verläuft. Sorge bereiten die Rowdys in den Stuttgarter Reihen, die glauben, sich für das 0:5 im Hinspiel revanchieren zu müssen. „Wir haben ein Konzept erarbeitet“, heißt es bei der Polizei, „um Störer frühzeitig zu erkennen und aus dem Verkehr ziehen zu können.“