Daniel Ginczek hat neue Probleme am Knie. Wann der VfB-Neuzugang sein Debüt feiern kann, steht in den Sternen.

Stuttgart - Die neue Woche hat für Daniel Ginczek mit ein bisschen Frühsport begonnen. Auf dem Fahrrad saß der Stürmer des VfB Stuttgart, hat seine Beine gelockert und seinen Puls nach oben getrieben. Das Pensum war zwar einerseits deutlich größer als das der Kollegen, die am Montag trainingsfrei hatten, andererseits ist Radfahren aber nicht das, was Ginczek eigentlich gerne tun würde. Er will endlich wieder auf höchstem Niveau Fußball spielen – doch wann er dazu in der Lage ist, kann momentan niemand so genau sagen.

 

Die Folgen eines Kreuzbandrisses

Für 2,5 Millionen Euro hat der VfB Ginczek im Sommer vom abgestiegenen 1. FC Nürnberg verpflichtet und schon damals gewusst: als Soforthilfe würde der 23-Jährige nicht taugen. Denn Anfang Februar hatte er sich beim Spiel gegen den FC Bayern das Kreuzband im rechten Knie gerissen und musste operiert werden. Ein halbes Jahr, so lautet die Faustregel bei dieser klassischen Fußballerverletzung, dauert es normalerweise, um wieder gesund zu werden. Das wäre vor zwei Monaten gewesen. Daniel Ginczek stieg damals auch fristgerecht ins Mannschaftstraining ein – seine vollständige Genesung aber ist seither schwer ins Stocken geraten.

Drei Tore im Testspiel

Anfang September bestritt er mit seiner neuen Mannschaft immerhin ein erstes Testspiel und schoss beim 8:0-Sieg gegen den Bezirksligisten Schwaikheim prompt drei Tore. Dass sein persönlicher Plan, am 24. September beim VfB-Spiel in Dortmund (2:2) seinen Einstand zu feiern, nicht aufgehen würde, das ahnte der Trainer Armin Veh allerdings schon damals: „Er läuft doch völlig unrund und merkt gar nicht, dass er hinkt.“

Es wurde dann tatsächlich nichts mit dem Debüt gegen Dortmund, seinen Heimatverein, bei dem er vor den Jahren in Bochum, St. Pauli und Nürnberg ausgebildet wurde und einst als große Sturmhoffnung galt. Stattdessen spielte Ginczek ein paar Tage später erstmals für die zweite VfB-Mannschaft. Im Drittligaspiel gegen Fortuna Köln steuerte er einen Treffer zum 3:1-Sieg bei und zeigte auch sonst eine sehr ordentliche Leistung. Es sei „ein tolles Gefühl“ gewesen, wieder auf dem Platz zu stehen, sagte der Angreifer anschließend, „nun arbeite ich daran, bei den Profis in die Mannschaft zu kommen“.

Die Ärzte verordnen völlige Ruhe

Der Weg dorthin ist aber ganz offensichtlich noch immer sehr weit. Der vorläufige Tiefpunkt jedenfalls folgte am vergangenen Donnerstag: Da musste Ginczek das Training des VfB II abbrechen, weil sein lädiertes Knie auf die erhöhte Belastung reagiert hatte. Von einem bevorstehenden Profieinsatz war zuvor ohnehin nicht mehr die Rede gewesen. Der Stürmer sollte am Samstag eigentlich wieder mit der zweiten Mannschaft beim MSV Duisburg (1:1) spielen. Doch wurde auch daraus nichts. Von der medizinischen Abteilung des VfB bekam Ginczek übers Wochenende vollständige Ruhe verordnet.

Von größeren neuen Knieproblemen war die Rede und sogar davon, dass der Stürmer womöglich wegen eines Meniskusrisses bald noch einmal operiert werden müsse. Das mag der VfB nicht bestätigen. Stattdessen teilt der Verein am Montag mit, die Reizung in Ginczeks Knie habe sich übers Wochenende wieder beruhigt. Man könne also Entwarnung geben. Der Spieler solle langsam wieder mit dem Lauftraining beginnen, die Belastung steigern, um dann möglichst bald wieder ins Mannschaftstraining einsteigen zu können. Wann Daniel Ginczek sein Debüt feiern kann, das jedoch vermag derzeit niemand vorherzusagen.